Causa Café Feurstein kommt auf die Tagesordnung

Neos bringen einen Antrag zum Erhalt des Traditionskaffeehauses ein.
Feldkirchs Stadtvertreter werden sich im Rahmen ihrer nächsten Sitzung am 18. Mai mit der Zukunft des Café Feurstein auseinandersetzen. Grund dafür ist ein Antrag, den die Neos einbringen wollen. Der pinke Stadtrat Georg Oberndorfer teilte gestern in einer Aussendung mit, dass seine Fraktion nicht länger dabei zusehen wolle, „wie das Café verstaubt“.
Antrag im Wortlaut
Der Antrag liegt der NEUE im Wortlaut vor. Inhalt: „Die Stadtvertretung möge beschließen: Die Stadt Feldkirch bekennt sich zum Erhalt des Café Feursteins in seiner heutigen Form. Insbesondere bekennt sich die Stadt Feldkirch zum Verbleib des bestehenden Mobiliars des Cafés an seinem heutigen Platz. Bei einer Modernisierung ist auf jeden Fall darauf zu achten, dass der Charakter des Cafés erhalten bleibt. Ein Übersiedeln des Mobiliars in eine andere Räumlichkeit wird nicht angestrebt. Der Bürgermeister wird beauftragt, alles in die Wege zu leiten, um ehestmöglich einen neuen Pächter für das Café zu finden, damit der Betrieb des Cafés wieder aufgenommen werden kann.“

Verschiedene Reaktionen
Man darf gespannt sein, wie die ÖVP-Fraktion auf den Vorstoß der Neos reagieren wird. Denn wie zu hören ist, wird die Vorgehensweise von Stadtchef Wolfgang Matt (ÖVP) in der Causa mittlerweile sogar parteiintern kritisch beäugt. Der zuständige Wirtschaftsstadtrat Benedikt König war gestern für eine Stellungnahme jedenfalls nicht erreichbar.
FP-Stadtparteiobmann Thomas Spalt ließ wissen, dass er den Antrag noch nicht kenne. Gegen einen Kaffeehausbetrieb sei grundsätzlich nichts einzuwenden, allerdings müssten zunächst die rechtlichen Fragen geklärt werden, meint Spalt.
Die Oppositionsfraktionen der Grünen und SPÖ ließen auf Anfrage durchklingen, dass sie den Antrag der Pinken wohl unterstützen werden.
Wie die NEUE mehrfach berichtete, kam es in den vergangenen Monaten immer wieder zu teils emotional geführten Debatten. Bürgermeister Matt ging dabei mit so ziemlich jedem, der sich für den Erhalt des Cafés einsetzte, auf Konfrontationskurs – allen voran mit dem Bundesdenkmalamt (BDA). Die Denkmalschützer haben bereits vor mehr als einem Jahr unmissverständlich dargelegt, warum das älteste Kaffeehaus in Feldkirch dauerhaft unter Schutz gestellt werden soll.
„Für viele Menschen ist das Café Feurstein ein wichtiger Bestandteil der Identität der Stadt.“
Georg Oberndorfer, Stadtrat-Neos

Verfahren
Das Unterschutzstellungsverfahren ist nach wie vor anhängig. Nachdem das BDA im März ein nachgeschärftes Gutachten vorgelegt hatte, erwirkte die Stadt Feldkirch als Eigentümerin der Liegenschaft eine dreimonatige Verlängerung der Frist, um ein privates Gegengutachten erstellen zu lassen. Sobald die Expertise vorliegt, erstellt das BDA einen neuerlichen Bescheid. Wird dieser von der Stadt beeinsprucht, wandert der Fall ans Bundesverwaltungsgericht (BVwG). Ob und wann das seit Ende 2019 leerstehende Lokal wie angekündigt zur Miete ausgeschrieben sowie lüftungs- und sanitärtechnisch auf Vordermann gebracht wird, ist nach wie vor unklar.
Ende März hieß es, man sei gerade dabei, eine Kalkulation verschiedener Sanierungsvarianten zu erstellen. Wie berichtet, gibt es bereits mehrere Interessenten, die das Lokal mit dem bestehenden Mobiliar weiterführen würden. Auch Investoren, die in Vorleistung gehen würden, haben sich gemeldet.