Allgemein

Impfbus bei Konzerten und Fußballspielen

06.07.2021 • 22:48 Uhr
Von der poolbar wurde bereits bezüglich einer Impfmöglichkeit nachgefragt.      <span class="copyright">Steurer</span>
Von der poolbar wurde bereits bezüglich einer Impfmöglichkeit nachgefragt. Steurer

Das Land wird sein Impfangebot ausbauen, etwa mit einem Bus.

Mittlerweile tritt langsam das ein, was schon länger befürchtet wurde: Der Impfstoff ist da, aber die Impfbereitschaft in der Bevölkerung lässt spürbar nach. Dem will das Land nun mit mehreren Maßnahmen begegnen, die gestern nach der Regierungssitzung von Landeshauptmann Markus Wallner und Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher präsentiert wurden.

Nach den guten Erfahrungen mit den Last-Minute-Terminen am vergangenen Wochenende soll diese Aktion wiederholt werden. So wird es am kommenden Freitag, 9. Juli, sowie am Samstag, 17. Juli, wiederum die Möglichkeit geben, sich kurzfris­tig für einen Impftermin anzumelden, informierte Rüscher. Theoretisch bis zur letzten Minute – falls da noch Plätze frei sind. Dafür werden jeweils über 1000 Dosen vorbereitet. Verimpft werden auch jene, die übriggeblieben sind.

Ohne Anmeldung

Zusätzlich wird an drei Samstagen im Juli in der Messehalle in Dornbirn abends ohne Anmeldung geimpft – in diesem Fall, so lange der Vorrat reicht. Dabei kann es auch zu Wartezeiten kommen und unter Umständen irgendwann kein Impfstoff mehr da sein, so die Landesrätin.

Bereits ab nächster Woche soll auch ein mobiler Impfbus zum Einsatz kommen. Dafür wird der Testbus adaptiert. Genaue Termine dafür gab es gestern noch nicht. Vorstellbar sei aber ein Einsatz etwa vor großen Veranstaltungen wie einem Festival, einem Fußballspiel oder ähnlichem, erläuterte der Landeshauptmann. Verimpft wird dabei laut Rüscher der Einmalimpfstoff von Johnson & Johnson.

Landeshauptmann Markus Wallner und Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher. <span class="copyright">VLK</span>
Landeshauptmann Markus Wallner und Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher. VLK

Sorgen bereitet den Verantwortlichen, dass mittlerweile zahlreiche Menschen ihre Zweitimpftermine nicht wahrnehmen. Rund 300 bis 400 seien es pro Impfwoche, sagte Rüscher. Sowohl sie als auch der Landeshauptmann betonten erneut, dass nur beide Impfungen einen vollständigen Schutz besonders auch gegen die Delta-Variante bieten. Diese werde auch in Vorarlberg zu einem Anstieg der Infektionszahlen führen, ist Wallner überzeugt. Größere Kapazitätsprobleme in den Spitälern erwartet er sich aber nicht.

Was das aktuelle Infektionsgeschehen betrifft, sprach Wallner von einem „guten Tag für das Land“. Konkret meinte er damit den Montag, an dem es erstmals seit Langem keine einzige Neuinfektion gab. Zum Vergleich: An einem Tag im Herbst waren es 836. Gleichzeitig warnte er aber davor, die Situation zu unterschätzen: „Der Schein könnte trügen.“

“Wir müssen auch in Vorarlberg damit rechnen, dass es im Sommer/Herbst zu einem Anstieg der Infektionszahlen kommt”.

Markus Wallner, Landeshauptmann

Derzeit sind rund 230.000 Menschen in Vorarlberg zumindest teilimmunisiert, das sind rund 57 Prozent der Bevölkerung. Über 172.000 sind vollimmunisiert. Mittlerweile wird sich wie mehrfach berichtet das Impfgeschehen weg von den Impfstraßen hin zu den Arztpraxen verlagern. 689 Ordinationen stehen bereit. 53 davon haben für Juli und August Impftermine eingetragen, über 3500 davon sind noch frei. „Wir bringen damit den Impfstoff so nahe wie möglich an die Bürger“, so die Landesrätin. Wallner appellierte diesbezüglich auch an die Eigenverantwortung der Menschen. Man müsse sich darauf einstellen, dass die öffentlichen Gratistests und Impfstraßen irgendwann ein Ende haben.

Urlaubssaison

In Hinblick auf die Urlaubssaison erneuerte Rüscher auch den Aufruf, sich nach der Rückkehr aus einem Urlaub am ersten und am dritten Tag zu testen. Man merke bereits, dass Urlauber die Infektion zurückbringen. Sie rief zudem neuerlich die 12- bis 15-Jährigen dazu auf, sich impfen zu lassen. Rund 3660 haben das bereits getan, weitere gut 400 sind angemeldet. Insgesamt beträgt die Zahl in dieser Altersgruppe rund 16.000.

Last-Minute-Termine: Freitag, 9. und Samstag, 17. Juli nachmittags in der Impfstraße in der Messehalle in Dornbirn.

Impfungen ohne Anmeldung: An den Samstagen 10., 17. und 24. Juli in der Messehalle in Dornbirn, jeweils von 18 bis 20 Uhr. So lange der Vorrat reicht.

Mobiler Impfbus: Ab nächster Woche ein, zwei Stunden vor großen Veranstaltungen. Termine sobald geklärt unter www.vorarlberg.at/vorarlbergimpft – auf dieser Seite erfolgen bekanntlich auch die üblichen Anmeldungen zu den Impfungen.

Die derzeitige Zahl von 230.000 geimpften Vorarlbergern ist indes noch einiges vom nächsten Etappenziel der Landesregierung entfernt. Dieses lautet 280.000 und damit rund 70 Prozent der Bevölkerung. Wann das erreicht werden könne, sei derzeit noch unklar. Man gehe aber davon aus, dass es Spätherbst werde.

Wann hingegen die ersten Auffrischungen erfolgen werden, ist aktuell ebenso noch nicht ganz klar. Man bereite sich darauf vor, im November/Dezember die Impfzentren wieder hochzufahren, hieß es dazu.