Kommende Wochen sind gut gebucht

Die Sommersaison in den Tourismusregionen scheint langsam anzuziehen.
Wir sind im Moment sehr zufrieden“, sagt Elmar Müller, Vorstand von Kleinwalsertal Tourismus, „die Buchungslage für den Sommer schaut sehr gut aus“. Natürlich gebe es in allen Kategorien noch verfügbare Kapazitäten, aber man merke, dass die Gäste wieder in die Berge wollen, so seine Zwischenbilanz. Im Kleinwalsertal hat die Saison bereits Mitte Mai begonnen. Die langen Wochenenden im Mai und Juni hätten dazu beigetragen, dass man gleich gut gestartet sei, erzählt der Touristiker.
3-G -Regel wird geschätzt
Aktuell merke man allerdings wieder die Unsicherheit bei den deutschen Gästen – die ja den Großteil ausmachen – im Hinblick auf die Grenzsituation, informiert Müller. Die hierzulande geltende 3-G-Regel werde von den Urlaubern aus Deutschland, wo es sie nicht gibt, hingegen geschätzt, berichtet er, weil sie das Sicherheitsgefühl erhöhe.
Im heurigen Juni konnten im Kleinwalsertal 120.000 Nächtigungen gezählt werden, im Vorjahr waren es 80.000, im Vor-Corona-Jahr 2019 im selben Monat 150.000. „Man merkt, es nähert sich langsam wieder dem Normalen an“, sagt Müller, ein wenig werde das allerdings noch dauern.

In Lech/Zürs wurde die Sommersaison bereits am 2. Juni eröffnet – ein bisschen früher als sonst, weil die Anfragen schon da waren, erzählt Tourismusdirektor Hermann Fercher. Es sei heuer aber auf jeden Fall ein „ganz anderer Sommer“ als der 2020. Im Vorjahr habe man viel Binnentourismus gehabt, weil die Alternativen fehlten. Heuer können die Leute auch wieder woanders hinfahren, und das sei spürbar. Im Vergleich zu einem normalen Sommer und angesichts der Witterung sei die aktuelle Buchungslage aber „in Ordnung“, stellt Fercher fest.
“Supersommer”
Im Vorjahr hatte es in der Region drei Prozent plus im Vergleich zu 2019 gegeben, „ein Supersommer“. Damals seien viele Wintergäste gekommen, die im Sommer noch nie in Lech waren, erzählt der Tourismusdirektor. Die würden heuer schon auch teilweise kommen, allerdings spiele in diesem Jahr das Wetter noch nicht mit. „Wir hatten noch nie längeres stabiles Sommerwetter.“ Dennoch erwartet er, dass bis zum Herbst noch zahlreiche Gäste vor allem aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ihren Urlaub am Arlberg verbringen – verstärkt an den Wochenenden.
Fercher rechnet allerdings mit einem Minus im Vergleich zu den Vor-Corona-Sommern 2018 und 2019. Auch weil im Hinblick auf die Delta-Variante doch noch eine erhöhte Unsicherheit herrsche – und die Handhabung mit den 3-G-Regeln sei auf jeden Fall komplizierter als im Vorjahr, fügt er dann noch hinzu.

Im Montafon sind die Buchungen bisher eher verhalten. „Wir liegen circa zehn Prozent hinter dem Vorjahr“, heißt es von Montafon Tourismus. Allerdings sei die Buchungslage ab jetzt gut und für August „sehr gut“. Aktuell sei man aber noch leicht hinter den Vergleichszahlen vom Vorjahr. Wenn der Herbst gut werde, könne aber das Ergebnis vom letzten Sommer erreicht werden, zeigen sich die Verantwortlichen von Montafon Tourismus optimistisch. Sehr gut sei aktuell die Buchungslage in den gewerblichen Betrieben, heißt es. Jene im Privatbereich sei allerdings schwächer als im Vorjahr.
Holpriger Start
Auch im Montafon wird bei den Gästen eine Verunsicherung festgestellt. Dies vor allem im Hinblick auf die neuen Regelungen in Deutschland. Insgesamt sei der Saisonstart bisher eher holprig verlaufen, so das Fazit, und es gebe viel Informationsbedarf. Dazu komme, dass die bisherige Wetterlage die Situation auch nicht einfacher mache.

Im Bregenzerwald sind die Nächtigungen im Mai und Juni im Vergleich zum Vorjahr um 72,8 Prozent gestiegen. Allerdings lasse sich das nicht wirklich vergleichen, so Cornelia Kriegner von Bregenzerwald Tourismus. 2020 war die touristische Vermietung erst ab 29. Mai wieder möglich, die Reisewarnungen aus Deutschland wurden erst Mitte Juni aufgehoben. Vergleicht man die heurigen Mai/Juni-Zahlen mit dem Jahresschnitt 2017 bis 2019, so liege man bei den Nächtigungen bei etwa knapp der Hälfte – wobei es auch heuer noch erschwerte Bedingungen gab.
Kurzfristig
Eine Vorschau auf den weiteren Saisonverlauf sei kaum möglich, so Kriegner. Die Nachfrage werde zwar spürbar stärker, aber das Anfrage- und Buchungsverhalten sei sehr kurzfristig. Positiv stimmt die Verantwortlichen im Bregenzerwald aber, dass die Bregenzer Festspiele und die Schubertiade Schwarzenberg stattfinden und dass die Freizeit- und Sportangebote der Region wieder genutzt werden können.