“Viele Profifußballer sind Alkoholiker geworden”

„Sport und Talk aus dem Hangar-7“ am Montag: Druck im Spitzensport.
„Es ist meine erste heiklere Verletzung. Es hat die Erfahrung von vorherigen Verletzungen gefehlt. Und mit den US Open im Hinterkopf, die ein unrealistisches Ziel waren, habe ich zu früh zu viel gemacht. Deshalb ist es auch schlechter geworden.“
Dominic Thiem über seine verletzte Sehnenscheide.
„Jeder Tag ist eine Überwindung – sei es ein Match, sei es ein Training. Ich weiß, ich muss komplett ans Limit gehen und meine absolute Bestform im Match abrufen, um es zu gewinnen. Und im Training, damit ich mir die Chance gebe, im Turnier bestehen zu können.“
Thiem über die harte Arbeit, die für die Weltspitze notwendig ist.
„Medien und Pressetermine gehören definitiv dazu. Wenn ich für den ganzen Aufwand nicht bereits bin, der bei den Turnieren nunmal riesig ist, kann ich nicht hinfahren. Aber wenn ich eine mentale Auszeit brauche, sollte es in der Öffentlichkeit akzeptiert werden.“
Thiem kann Naomi Osakas Haltung nur teilweise nachvollziehen.
„Je weiter es nach oben geht, desto schwieriger wird es und umso mehr Menschen sind an deinem Leben interessiert und urteilen darüber. Das ist nicht so einfach. Für mich war es wichtig, zu zeigen, dass es nicht nur die guten Seiten gibt…“
Martin Hinteregger erklärt seinen Hintergedanken, ein Buch zu schreiben.
„In einer schwierigen Zeit kannst du in eine Phase hineinrutschen, in der es dir extrem schlecht geht und du Hilfe in Anspruch nehmen musst. Viele Profifußballer sind Alkoholiker geworden oder komplett abgestürzt. Wahrscheinlich ein Drittel. Das ist eine erschreckende Zahl, weil keiner während der Karriere darüber redet.“
Hinteregger über die Schattenseiten des Profigeschäfts.
„Je mehr Geld du hast, desto mehr Sorgen, desto mehr Unruhe hast du und desto unglücklicher wirst du. Grundsätzlich leben wir ja dafür, etwas zu erreichen, damit wir zufrieden sind.“
Hinteregger über die umlaufenden Geldsummen im Fußball-Business.
„Ich denke nicht, dass Besserung in Sicht ist. Es wollen immer mehr Leute profitieren und mitreden. Im Fußball ist das große Geld und deswegen wird es für mich immer das hässlichste Geschäft bleiben, das es auf dieser Welt gibt.“
Hinteregger fällt ein hartes Urteil über seine Branche.
„Wenn man mehr Hirn hat, kann man es sich leichter zerdenken. Viele Sportler scheitern, weil sie zu viel nachdenken. Wenn weniger Kapazität da ist, ist die Chance gering.“
Markus Rogan steht zu seiner umstrittenen Aussage über den Zusammenhang zwischen Intelligenz und Erfolg.
„Je größer das Event ist und je geringer die Chance ist, es zu wiederholen, desto größer ist der Druck – zum Beispiel bei Olympischen Spielen.“
Peter Schröcksnadel über den mit größer werdender Bühne steigenden Druck.
„Jeder Sportler kann an sich arbeiten. Ob es das Selbstvertrauen ist, das positive Auftreten, die Zielsetzungen. Jeder kann ein Euzerl mehr aus sich herausholen, wenn er mit der richtigen Person arbeitet oder sich damit auseinandersetzt.“
Barbara Schett glaubt fest an die Wirkung von Mentaltraining.
„Im Fußball hast du sehr viele Graubereiche. Du musst Körpereinsätze richtig interpretieren. Du wirst immer einen Teil für dich haben und einen Teil gegen dich. Ich habe entweder einen Gewinner meiner Entscheidung oder einen Verlierer.“
Harald Lechner über die Tragweite von Schiedsrichterentscheidungen.