Fast 1000 Riedhütten müssen noch überprüft werden

In meisten Fällen wurde Bewilligung erteilt, aber auch einzelne Abrisse gab es.
In den vergangenen Jahrzehnten wurde in der Riedlandschaft im Rheintal eifrig gewerkelt – und das nicht nur auf den Feldern. Im Laufe der Zeit entstand eine Vielzahl von Unterständen, Hütten, großen Geräteschuppen, und sogar ferienhausartige Gebäude samt Thujenhecke, Terrasse und Grillstation wurden errichtet. Meistens wurde ohne Bescheid gebaut, was bedeutet: Die Bauwerke sind illegal. Betroffen sind vor allem die Kommunen Lustenau und Hohenems, wo rund 1200 Riedhütten und ähnliche Bauwerke stehen. Die Gemeinden sind seit einiger Zeit intensiv damit beschäftigt, nicht bewilligte Hütten aufzuarbeiten und nachträglich einen baurechtskonformen Zustand herzustellen.
Die Marktgemeinde Lustenau hat vor einigen Jahren eine eigene Riedhüttenkommission eingerichtet, die sich um dieses Thema kümmert. Laut aktuellen Erhebungen stehen auf dem Gemeindegebiet von Lustenau rund 800 Riedhütten. Wie Bürgermeister, Kurt Fischer auf NEUE-Anfrage mitteilt, konnten in den letzten Jahren mehr als 200 „Riedhüttensanierungen“ durchgeführt werden. Aktuell befinden sich knapp 100 Fälle in laufender Bearbeitung.
Für die meisten überprüften Hütten konnte eine Bewilligung erteilt werden. „Dies vor allem deshalb, weil das Raumplanungsgesetz die Möglichkeit von Auflagen, Bedingungen und zeitlichen Befristungen zulässt. Es gibt jedoch auch Fälle, die mit dem vorhandenen rechtlichen Instrumentarium nicht positiv behandelt werden können“, erklärt Fischer. Einzelne Hütten mussten abgerissen werden. In vielen Fällen ergebe sich ein faktischer Rückbau, da die ursprüngliche Hütte nicht dem Bewilligungsrahmen entspreche.
Einen Fall wie in Dornbirn habe es in Lustenau aber noch nicht gegeben, sagt Fischer. In der Hohenemser Riedlandschaft wurden insgesamt 385 Bauwerke erhoben. 58 davon wurden nach Angaben der Pressestelle genehmigt, die anderen müssten noch überprüft werden. Bei einem Grundstück wurden fünf Objekte ordnungsgemäß entfernt, weitere Abtragungen seien zu erwarten, heißt es. Auch gerichtsanhängige Fälle gibt es in Hohenems. Allerdings betreffen diese aktuell keine Riedhütten, sondern stehen im Zusammenhang mit Pferdehaltung.