Jetzt droht Versteigerung der Eigentumswohnung

Die Liebesbeziehung ist zu Ende gegangen, die Lebensgemeinschaft wurde aufgelöst. Aber die junge Frau und der junge Mann sind im Bezirk Bregenz je zur Hälfte Eigentümer einer Wohnung, in der sie miteinander gelebt haben. Die Trennung soll jetzt auch in eigentumsrechtlicher und damit in finanzieller Hinsicht erfolgen, aber wie?

Vergleichsgespräche

Darum streitet das ehemalige Paar jetzt vor Gericht. Weil keine Einigung erzielt werden konnte, hat sie ihn geklagt, auf Zivilteilung. Das würde aber zu einer Versteigerung der Wohnung führen. Und vom Versteigerungserlös wäre Immobilien­erstragsteuer zu bezahlen. Um das zu verhindern, wurden am Dienstag in der ersten Verhandlung des Zivilprozesses am Landesgericht Feldkirch Vergleichsgespräche geführt, allerdings zumindest vorerst ohne Erfolg. Die Zivilrichterin will nun bei der nächs­ten Verhandlung die Streitparteien einvernehmen.

Der Kaufpreis für die Eigentumswohnung hatte 520.000 Euro betragen. Dafür hätten sich die dazu beigesteuerten Eigenmittel ihres beklagten Mandanten auf 100.000 Euro belaufen, jene der Klägerin auf 40.000 Euro, sagte Beklagtenvertreterin Olivia Lerch. Die gemeinsamen Kreditschulden würden rund 400.000 Euro ausmachen.

Angebot abgelehnt

Der Beklagte bot seiner Ex-Partnerin vor Gericht 55.000 Euro für ihren Hälfteanteil. Die Klägerin lehnte ab, auch mit dem Hinweis, dass ihr schon sein vor dem Prozess erfolgtes Angebot von 75.000 Euro zu wenig gewesen sei.

Diskussion um Wertsteigerung

Klagsvertreter Philipp Längle unterbreitete im Gerichtssaal ein Kaufangebot von 115.000 Euro, das von der Gegenseite nicht angenommen wurde. In den 115.000 Euro seien die 100.000 Euro an investierten Eigenmitteln ebenso enthalten wie erfolgte Schuldenrückzahlung und die Wertsteigerung der Immobilie, merkte der Anwalt der Klägerin an. Strittig sei vor allem, welche Wertsteigerung die Eigentumswohnung angesichts steigender Immobilienpreise inzwischen erfahren habe.