Helfers spannende Geschichten auf Papier

Der Maler Lorenz Helfer zeigt derzeit in der Galerie.Z in Hard unter dem Titel „Arbeiten auf Papier“ verschiedene Zeichnungen.
s ist ein eher ungewohntes Terrain, auf das sich der Maler Lorenz Helfer, Absolvent der Universität für Angewandte Kunst in Wien, begibt, wenn er in einer Ausstellung Zeichnungen zeigt. In der Harder Galerie.Z ist das derzeit aber der Fall, wenngleich der 1984 in Hohenems geborene Künstler von sich sagt, dass er kein Mensch sei, der viel zeichnet. „Ich liebe das große Format“ – und auch die Farben.
Ganz entfernt hat er sich mit den nun ausgestellten Arbeiten von der Malerei allerdings nicht. Die Ölfarbe hat er mitgenommen und damit unter anderem eine ganze Reihe an Monotypien erstellt, die eigentlich ein Mittelding zwischen Druck und Zeichnung sind

Für diese Arbeiten hat der Künstler schwarze Ölfarbe auf eine Glasplatte aufgetragen und dann mit einem sauberen Pinsel und Wattestäbchen gezeichnet, sozusagen Licht ins Dunkel gebracht. Dann kommt ein Blatt Papier auf die Platte, ein Abdruck wird abgerieben, den Helfer in der Folge noch einmal bearbeitet hat. Entstanden sind diese Arbeiten nicht im Atelier, sondern am Küchentisch, „nebenbei“ und in relativ kurzer Zeit, wie er erzählt.
Nach einem Thema hat er dafür nicht gesucht, es hat, wenn man so will, ihn gefunden. „Das Gefühl, das dabei entstanden ist, ist das Thema“, formuliert es der Künstler. Die Ausstellung „Arbeiten auf Papier“ ist in drei Teile gegliedert. Da gibt es eine kleinere Serie von Monotypien mit Autos – insofern erstaunlich oder vielleicht auch nicht, weil Helfer ohne Autos aufgewachsen ist und auch keinen Führerschein hat, wie er schreibt. Mit der größeren Serie kehrt er dann aber wieder zu Figuren zurück. Es sind Figuren in Bewegung, zumeist in Kontakt mit anderen.

Den dritten Teil bildet eine große, panoramaartige Arbeit, die sich nahezu über eine ganze Wand erstreckt. Eine lange Zeichnung mit stark erzählerischem Charakter, auf der Menschen in verschiedenen Szenen, vielleicht in einem Gasthaus, in anderen Räumen oder auch auf der Straße zu sehen sind. Einzelne Körperteile der Figuren sind dabei ausgeschnitten und ragen in den Raum hinein, sodass sich eine Dreidimensionalität ergibt. Zwei Frauen scheinen zu streiten, an einem Tisch sitzen Personen, die nicht mehr ganz nüchtern zu sein scheinen, am Nebentisch liegen die Figuren schon drunter. Die Bilder erzählen von Beziehungen zueinander und untereinander – ein Thema, das den Künstler sehr interessiert –, von Konflikten und von Schicksalen. Ähnliches in kleinerem Maß findet sich auch in den Monotypien mit den Figuren.
Auch außerhalb seines angestammten Metiers, der Malerei, hat der Künstler für diese Ausstellung ansprechende und beeindruckende Werke geschaffen, die einen niederschwelligen und direkten Zugang zu Kunst ermöglichen. Es sind Arbeiten, die Geschichten erzählen, die aber viel Raum für Interpretationen lassen und auch ästhetisch überzeugen.
Bis 2. April. Dienstag und Donnerstag, 18 bis 20 Uhr, Samstag, 10 bis 12 Uhr und nach Vereinbarung. www.galeriepunktZ.at