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Breite Zustimmung und drei Flaschen Wein

03.11.2022 • 19:19 Uhr
Die AK-Vollversammlung.                 <span class="copyright">Mathis</span>
Die AK-Vollversammlung. Mathis

Arbeiterkammer-Vollversammlung wählte Bernhard Heinzle am Donnerstag­nachmittag mit großer Mehrheit zum neuen Vorarlberger AK-Präsidenten.

Im frisch renovierten großen Saal der Arbeiterkammer traten gestern die Kammerräte zusammen, um ihren neuen Präsidenten zu wählen. Wie berichtet hatte Hubert Hämmerle Ende September seinen Rückzug angekündigt. Wie erwartet wurde sein designierter Nachfolger Bernhard Heinzle (FCG/ÖAAB) mit großer Mehrheit in die neue Funktion gewählt. Der 46-jährige Feldkircher ist seit 2006 Geschäftsführer der GPA, seit 2011 war er Vizepräsident des Arbeitnehmerparlaments.

54 von 69 anwesenden Kammerräten gaben dem Gewerkschafter ihre Stimme, acht Wahlzettel waren ungültig – das entspricht einer breiten Zustimmung von 88,52 Prozent.

Seinem Vorgänger Hubert Hämmerle, der sich nun in den Ruhestand verabschiedet, zollte Heinzle Respekt. Hämmerle habe die AK Vorarlberg geeint und ihr einen Innovationsschub verpasst. Dankesworte richtete Heinzle auch an den 93-jährigen Ehrengast Bertram Jäger, der genau vor 53 Jahren zum ersten schwarzen Arbeiterkammerpräsidenten Vorarlbergs gewählt wurde.

Seiner Antrittsrede stellte Heinzle die Frage voran, ob es denn eine gute Zeit sei, um Arbeiterkammerpräsident zu werden. Seiner Ansicht nach sind die Tage der Krise „die beste Zeit“, an die Spitze der AK zu treten. „Denn die AK bietet und hat Lösungen.

Heinzle versicherte, dass er ein „allparteilicher“ Präsident sein werde und alle in der Vollversammlung vertretenen Fraktionen einbinde. Interessenpolitik stehe für ihn klar über Parteipolitik, so der neue Präsident. Dies werde er auch von den Kammer- und Betriebsräten einfordern.

Zum Einstand erhielt Heinzle gleich drei Flaschen Wein. Neben seinem Vorgänger, der Heinzle einen burgenländischen Tropfen namens „Der Präsident“ überreichte, griffen auch FSG-Vorsitzende Manuela Auer und Michael Koschat von der FP-Fraktion zur Flasche. Während Letzterer – der Parteifarbe entsprechend – einen Blaufränkischen mitbrachte, überreichte die sozialdemokratische AK-Vizepräsidentin Auer ihr Geschenk mit den Worten: „Ein guter Roter hilft immer.“

Nach der Wahl Heinzles musste dann auch noch ein neuer Vizepräsident gewählt werden. Hier bekam der – einstimmig von der FCG/ÖAAB-Fraktion vorgeschlagene – langjährige Betriebsrat und Gewerkschafter Thomas Jutz (58) breite Unterstützung in der Vollversammlung. Mit Iris Seewald und Walter Friess gibt es zudem zwei neue Vorstandsmitglieder.

Neben den ­Wahlen stand bei der 190. Vollversammlung auch der Voranschlag 2023 auf der Tagesordnung. Das Zahlenwerk mit Einnahmen und Ausgaben von 28,3 Millionen Euro wurde einstimmig abgesegnet. Verabschiedet wurde auch die Resolution „Gemeinsam gegen die Teuerung – Schutzpaket für Arbeitnehmer“, die alle Fraktionen bis auf die FPÖ mittragen.