Atemberaubend weite Blicke und leere Staubecken

Wanderführer Hertha Glück und Gerhard Vylet wandern ab dem Gemeindeamt durch Tschagguns hinauf zum Staubecken des Lünerseewerks in Latschau.
Bei der Ankunft in Tschagguns wird man unübersehbar von der Pfarrkirche Mariä Geburt begrüßt. Sie ist neben Rankweil und Bildstein eine der drei Marien-Wallfahrtskirchen Vorarlbergs. Tschagguns wurde 1431 als „Liebfrauenpfarre im Montafon“ erstmals urkundlich erwähnt und eine eigenständige Pfarrei. Die heutige Kirche wurde in den Jahren 1452 bis 1454 erbaut und in den Jahren 1812 bis 1814 erweitert.
Altes Montafonerhaus
Mit der Kirche im Rücken geht es auf der Latschaustraße nach oben, am Gemeindehaus vorbei zur Abzweigung links in den Säumerweg. Die Sommerwegweiser führen hinauf nach Latschau. Beim roten Hydranten geht es den Zaun entlang über die Wiese auf ein altes Montafonerhaus zu. Das denkmalgeschützte „Marent“-Haus, trägt neben einer Mariendarstellung auch Zeichen aus vergangenen Tagen an der Fassade und unter dem Giebel.
nächsten Straße scheint die Tschaggunser Mittagsspitze vorzugeben. Hoch ragt sie über dem Wald des Ziegerbergs empor.
Bei den Häusern am Flanufweg links entlang gelangt man zum kleinen Fußweg. Der bringt einen zur Fußgängerbrücke über den Rasafeibach. Der Bach wird von Quellen und Bächen des Gauertals gespeist. Aufwärts, dem Bach entlang, passiert man den Werkhof und kann an kalten Tagen von der Natur geformte Eisskulpturen im Bachbett bewundern.
Stampfweg
So erreicht man die Brücke bei Lochmühle, wo der Bach ein weiteres Mal überquert wird. Wenige Schritte führen auf der Straße weiter. Nach der Bushaltestelle zweigt der Stampfweg entlang dem Juppabächle hinauf ab. Das Bächlein begleitet den Weg bis zu den obersten Häusern, zwischen denen er rechts zur Straße führt.Nach wenigen Schritten auf der Latschaustraße führt rechts die Straße Im Stutz zum gleichnamigen Weg, der links über die Wiese dem Ziel zustrebt. Bei Lagardesweg mündet der Weg wieder in die Straße, auf der die letzten Meter zum Staubecken Latschau hinaufgewandert werden.

Dabei fällt der moderne Neubau eines Hotels ins Auge. Das vor wenigen Tagen eröffnete Hotel wurde von den Illwerken gebaut. Als Familienhotel passt es sicher zu den verschiedenen Freizeitangeboten, welche in Latschau und am Golm auf Familien warten. Bemerkenswert ist die ökologische Energieversorgung des Hotels. Die Illwerke errichteten ein neues Biomasse-Heizkraftwerk und nutzen auch die Abwärme des Kraftwerks zur Wärmeversorgung der Siedlung Latschau und des neuen Hotels..
Leere Staubecken
m Staubecken angekommen, bietet sich ein überraschender Blick auf das leere Staubecken Latschau I. Der aus dem Jahr 1940 stammende Druckschacht und die in den 1960er Jahren errichtete Verteilrohrleitung des Rotundwerks I in Vandans werden erneuert. Dazu wurde das Wasser abgelassen. Die Umrundung des Sees führt am Krafthaus des Lünerseewerks und der Golmerbahn vorbei.
Danach bietet der Weg über die Staumauer freie Sicht talauswärts nach Vandans, St. Anton und zum Bartholomäberg. Links sind die schroffen Felsen vom Valkastiel bis zur Zimba zu sehen, auf der anderen Seite die Davenna. Übers gefüllte Staubecken Latschau II hat man links die bewaldete Kuppe des Kristakopfs und dahinter das Hochjoch im Auge.
An der Straße angekommen, beginnt der bekannte Rückweg, welcher nun aus neuer Blickrichtung erlebt werden kann.
PFLANZENKUNDE
Der Gemeine Hasel (Corylus Avellana) gehört zur Familie der Birkengewächse und kann bis fünf Meter hoch werden. Sie wächst als vielstämmiger, sommergrüner Strauch. An der Stammbasis entstehen Schösslinge. Die männlichen Blütenstände bilden sich bereits im Herbst und überwintern bis zur Blütezeit im Februar und März, in der sie sich auf acht bis zehn Zentimeter Länge strecken. Früchte tragen die Sträucher mit zehn Jahren. Nager und Vögel tragen zur Verbreitung bei.

Kurzbeschreibung
Besonderes: Leichte Winterwanderung an den Fuß des Golms mit Lünerseekraftwerk und Staubecken in Latschau.
Anforderung und Gehzeit: Es sind ungefähr zweieinhalb bis drei Stunden Gehzeit je nach Schneelage und 315 Höhenmeter im Auf und Ab.
Markierungen: ganzjährig gelb-weiß, im Winter vielleicht pink
Charakter der Wege: Straße, Wiesenweg, Schotterweg, Schnee
Kultur und Natur: Staubecken Latschau, Schauraum Lünerseewerk
Einkehrmöglichkeiten: diverse in Tschagguns und Latschau
Start und Ende: Beim Gemeindezentrum an der Kreuzung Latschaustraße – Kreuzgasse – Zelfenstraße
Anreise mit ÖV: Buslinie 601, 605 bis Latschau und 602, 651 bis Haltestelle „Hotel Cresta“ im Zentrum, Montafonerbahn Bahnhof Tschagguns