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Wo Vorarlberger bald studieren

02.03.2023 • 19:58 Uhr
LKH Bludenz: Informationen zum Baufortschritt - Sanierung und Modernisierung <span class="copyright">KHBG</span>
LKH Bludenz: Informationen zum Baufortschritt - Sanierung und Modernisierung KHBG

Das Land Vorarlberg schloss eine Kooperation mit der FH Gesundheit Tirol ab. Dort sollen Vorarlberger zu nichtärztlichen Gesundheitsberufen ausgebildet werden.

Fachpersonal ist derzeit überall gefragt. Um die Versorgung durch dieses in nichtärztlichen Gesundheitsberufen zukünftig zu sichern, setzt eine Kooperation des Landes Vorarlbergs mit der FH Gesundheit Tirol (FHG) in Innsbruck nun auf die Ausbildung. Gestern wurde der besagte Vertrag im Rahmen einer Pressekonferenz von Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher und dem Rektor der FHG Walter Draxl unterzeichnet.

Jährlich 23 Ausbildungsplätze für Vorarlberger

Diese Rahmenvereinbarung sieht vor, dass pro Studienjahr mindestens 23 neue Ausbildungsplätze für Studierende aus Vorarlberg zur Verfügung stehen. Das bedeutet, dass jährlich 23 neue Plätze hinzukommen. Diese werden von den Vorarlberger Gesundheitseinrichtungen, welche Bedarf an künftigen Fachkräften haben, finanziert und auch vergeben. Die Kosten betragen pro Platz 6900 Euro pro Studienjahr. Zusätzlich gibt es vertraglich vereinbarte Boni wie Praktikumsgeld oder Taschengeld. Im Falle, dass die Studienplätze nicht beansprucht werden, übernimmt das Land Vorarlberg im Rahmen einer „Ausfallshaftung“ den Differenzbetrag.

Verpflichtung für Dienstverhältnis

Gleichzeitig sind die Studenten vertraglich dazu verpflichtet, innerhalb von sechs Monaten nach Abschluss in dieser Einrichtung ein Dienstverhältnis zu beginnen und für eine gewisse Zeit aufrechtzuerhalten. Auch verpflichten sich die Studienanwärter, das Studium in einer gewissen Zeit abzuschließen. Das Land Vorarlberg selbst fungiert als Koordinator. Der Bedarf und das Interesse an Studienplätzen wird zusammen mit den Gesundheitseinrichtungen erhoben und der FHG mitgeteilt. Eine erste Erhebung habe ergeben, dass im Studienjahr 2023/24 Bedarf an insgesamt 25 Plätzen bestehe, heißt es.

Vorgesehen ist diese Vereinbarung für mindestens fünf Jahre, danach könnte sie jährlich gekündigt oder verändert werden. Jedes Jahr könnte laut Rüscher die Verteilung der Plätze wieder neu definiert werden. Je nach Bedarf sollen dann die Studienplätze auf die Fachbereiche verteilt werden. Die ersten Plätze werden ab Herbst 2023 zur Verfügung gestellt.

Derzeit werden drei Logopäden gesucht. (Symbolbild) <span class="copyright">Shutterstock</span>
Derzeit werden drei Logopäden gesucht. (Symbolbild) Shutterstock

Noch freie Studienplätze

Betroffen sind davon neun Studiengänge. Dazu zählen die dreijährigen Bachelor-Studiengänge für Augenoptik, Biomedizinische Analytik, Diätologie, Ergotherapie, Gebärdendolmetschen, Hebamme, Logopädie, Physiotherapie und Radiologie-Technologie. „Diese nichtärztlichen Gesundheitsberufe sind eine wichtige Stütze für das Gesundheits­system“, betonte die Tiroler Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele am Donnerstag.
Teilweise fehlen noch Bewerber für das kommende Semester in diesen Bereichen. Draxl appellierte deswegen an die Vorarl­berger Studiensuchenden, an die FHG zu kommen. Es gäbe in manchen Studienbereichen nämlich noch freie Plätze, unter anderem in der Biomedizinischen Analytik, Hebamme, Logopädie und Physiotherapie. Aktuell studieren etwa 15 Vorarlberger an der FHG.

Es besteht auch Bedarf an Physiotherapeuten im Land. <span class="copyright">therapiebar</span>
Es besteht auch Bedarf an Physiotherapeuten im Land. therapiebar

“Win-win-Situation”

Von der Kooperation sollen sowohl Vorarl­berg, Tirol, Studierende und die Fachhochschule profitieren, wie sich die Landesräte und der Rektor einig sind. Sie sprechen von einer „Win-win-Situation“ und „vier Gewinnern“. Denn es soll ein „finanzielles Polster“ für die Tiroler Fachhochschule bieten und gleichzeitig ein Vorteil für Vorarlberg sein. Allein hier im Land könnte nämlich aufgrund der niedrigen Einwohnerzahl keine ganze Klasse gefüllt werden, wie Rüscher erläutert. Außerdem solle es ein sicheres Ausbildungsprogramm für die Studierenden darstellen.

Studiengänge

Ausbildungsplätze für:

Augenoptik

Diätologie

Gebärdensprachdolmetschen

Logopädie

Radiologie-Technologie

Biomedizinische Analytik

Ergotherapie

Hebamme

Physiotherapie