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Best of 5K HD: Vom
Lüftchen bis zum Orkan

13.04.2023 • 21:38 Uhr
Die österreichische Band 5K HD in der Kammgarn in Hard. <span class="copyright">Daniel Furxer (2)</span>
Die österreichische Band 5K HD in der Kammgarn in Hard. Daniel Furxer (2)

Die Supergroup 5K HD um Sängerin Mira Lu Kovacs spielte fragile Songs im intimen Rahmen der Kammgarn in Hard.

Mit ganz leisen und zarten Tönen begann die Show dieser Band, die seit 2017 für ihre experimentelle Gratwanderung zwischen Pop, Avantgarde, Elektronik und Jazz bekannt ist.

Mira Lu Kovacs stand etwas seitlich vom Mikrofon und begann ganz langsam ihre gefühlvolle Stimme einzusetzen. Mit den Händen schien sie im Takt mitzudirigieren und sich in den Sound einzugrooven. Benny Omerzell saß etwas gebückt über dem Keyboard und bewegte seine Finger ganz zart über die Tasten. Wie ein Yogi-Meister, der ganz genau weiß, was er tut und was er damit bewirken will.

Improvisationskünster

Was wie ein kleines elektronisches Lüftchen begann, steigerte sich immer wieder zu einem Gewitter, einem Sturm, und kehrte zurück in etwas Beschauliches. An der Trompete schaffte es Martin Eberle, fantastische Klangelemente zu generieren. Der Meister dieses Instruments himself verzauberte mit seinen Improvisationskünsten, gleich wie Herr Omerzell an den Keys. Wenn Avantgarde-Pop mit so viel Können und Gefühl einhergeht, dann entsteht etwas komplett Neues, das in keine Radiocharts reinpassen will. Das mächtige Schlagzeug, gespielt von Andreas Lettner, und der druckvolle Bass von Manu Mayr komplettieren das Quintett.

Mia Lo Kovacs, Benny Omerzell, Martin Eberle, Andreas Lettner und Manu Mayr.
Mia Lo Kovacs, Benny Omerzell, Martin Eberle, Andreas Lettner und Manu Mayr.

Faszinierend war, wie unter einem Song die Stimmungen wechselten, aus der sehr halligen Stimme der Sängerin wurde in kürzester Zeit ein intimes Flüstern und ein Spiel mit dem Publikum. Die Aufforderung zum Mitsingen von Mia Lo Kovacs war wohl nicht ganz ernst gemeint, in diese sphärischen Höhen schafft man es als Zuhörer kaum. Das Publikum brauchte doch eine etwas längere Eingewöhnungsphase, bis so richtig mitgegangen wurde. Augenzwinkerndes Zitat von Mia: „Wir machen keine Happy-peppy-Musik, ihr müsst schon selber schauen wo ihr bleibt’s.“

Leichtigkeit

Happy war die Musik definitiv nicht, vielmehr in ihrer Leichtigkeit sehr anspruchsvoll. Ohrwürmer suchte man jedoch vergeblich, aber das tat nichts zu Sache. Erst gegen Ende drehte die Band richtig auf und lieferte mit ihrem Hit „Happy fxxxing life“ und einer Zugabe einen ordentlichen musikalischen Orkan ab.
Von Daniel Furxer