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Asfinag setzt auf Mikrowindturbinen

16.05.2023 • 19:04 Uhr
Industriekletterer haben die Mikrowindturbinen an der Brücke installiert<br><span class="copyright">APA/ASFINAG/ALPSOLUT PICTURES/Mair</span>
Industriekletterer haben die Mikrowindturbinen an der Brücke installiert
APA/ASFINAG/ALPSOLUT PICTURES/Mair

Pilotprojekt geht in Tirol über die Bühne, aber es werden auch mögliche Standorte in Vorarlberg geprüft.

Auf der Tiroler Europabrücke der Brennerautobahn (A 13) sind am Dienstag acht Mikrowindturbinen in Betrieb genommen worden. Die Turbinen, die auf den Brückenpfeilern montiert wurden, sollen pro Jahr rund 5000 Kilowattstunden (kWh) produzieren und mit der gewonnenen Energie die Mautstation in Patsch versorgen. „Wir evaluieren bereits weitere mögliche Standorte in Tirol und Vorarlberg“, sagte Asfinag-Geschäftsführer Stefan Siegele in einer Aussendung.

Berliner Start-Up

Laut Asfinag wurden nun in Europa erstmals auf Brückenpfeilern Windturbinen installiert, daher erhoffte man sich von dem Pilotprojekt „wesentliche Aufschlüsse“ darüber, „inwieweit wir diese Mikrowindturbinen an unseren Brücken in ganz Österreich einsetzen können“, meinte Siegele. Bei dem Windkraft-Projekt handelt es sich um eine Zusammenarbeit der Asfinag mit dem Berliner Start-up Mowea, die Druckgussteile wurden von der Firma Dynacast angefertigt. „Wir sehen große Potenziale, noch weitere Infrastrukturen für unsere Windturbinen in Österreich zu erschließen“, sagte Mowea-CEO Till Naumann.

Am öffentlichen Netz

Die Mikrowindturbinen waren von Industriekletterern auf einer Höhe von 140 Metern über dem Boden installiert worden. Sollte die Mautstelle Patsch mehr Energie als von der Anlage produziert benötigen, wird Energie aus dem öffentlichen Netz bezogen. Überschüssige Energie wird dagegen wieder ins Netz zurückgespeist.
Vorteilhaft ist laut dem Autobahnbetreiber, dass keine zusätzliche Infrastruktur oder gar Bodenversiegelung notwendig sei, die Energieleitungen seien entlang der Autobahn bereits vorhanden. Strom könne rund um die Uhr durch die Windkraft generiert werden. Ein Umweltbüro soll das Projekt zwei Jahre lang begleiten und mögliche Auswirkungen auf die Vogelwelt untersuchen.
Die jährlich prognostizierte Energieproduktion von rund 5000 Kilowattstunden entspricht laut Asfinag in etwa dem Jahresbedarf eines größeren Einfamilienhauses.