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Neue Plattform für die Geodaten

16.05.2023 • 18:58 Uhr
<span class="copyright">alexandra serra</span>
alexandra serra

453 Millionen Klicks pro Jahr werden beim Zugriff auf das Geodaten-Angebot des Landes verzeichnet.

In neuer Aufmachung präsentiert sich seit Dienstag das Geographische Informationssystem (VoGIS, https://vogis.vorarlberg.at) des Landes. Über ein Portal könne künftig auf alle verfügbaren geografischen Daten des Landes zugegriffen werden, erläuterte Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) beim Pressefoyer nach der Regierungssitzung. Etwa 600 Datensätze aus zwölf Abteilungen und Dienststellen würden zugänglich gemacht, ergänzte Johannes Kanonier vom Landesamt für Vermessung und Geoinformation. Das Angebot ist frei abrufbar und kann sowohl von der Verwaltung, der Wirtschaft und auch der Bevölkerung genutzt werden. Die Daten können dabei nicht nur angesehen, sondern auch in verschiedenen gängigen Formaten heruntergeladen werden. Auch der Vorarlberg Atlas (https://atlas.vorarlberg.at) wurde neu gestaltet und mit neuen Funktionen versehen.

453 Millionen Klicks

Schon bisher seien die zur Verfügung stehenden Geodaten des Landes fleißig genutzt worden, berichtete der zuständige Landesrat Marco Tittler (ÖVP). Zuletzt seien bei den diesbezüglichen Angeboten bereits 453 Millionen Klicks pro Jahr verzeichnet worden. Etwa 414 Millionen davon seien von externen Nutzern getätigt worden. Dies sei ein deutliches Zeichen dafür, dass die Daten nicht nur in der Verwaltung von Interesse seien, betonte der Landesrat. Es gebe wohl fast keine Branche, in der die Geoinformationen des Landes nicht in der einen oder anderen Art von Interesse seien. Dies gelte für Bau-, Planungs- und Ziviltechnikbüros genauso wie für Verkehrsverbünde und Tourismusverbände oder auch Notariate, Immobilienbüros, Versicherungen und Banken. Auch viele interessierte Privatpersonen würden das Angebot bereits fleißig nutzen.
Für Landesstatthalterin Schöbi-Fink ist die neue Plattform „ein weiterer Schritt in der Digitalisierungsoffensive des Landes“. Die Verwaltung werde dadurch moderner und bürgerfreundlicher. Ziel der Präsentation des neuen Einstiegsportals im Pressefoyer sei auch gewesen, die Expertinnen und Experten einer Abteilung vor den Vorhang zu holen, „die man vielleicht in der Öffentlichkeit nicht so kennt“, sagte Landesrat Tittler. Dabei gebe es das VoGIS bereits seit über 20 Jahren. Damals sei der Zugriff noch über sechs Rechner im Bregenzer Landhaus ausschließlich Experten zur Verfügung gestanden. Mittlerweile könne die breite Masse über alle möglichen Endgeräte auf die Informationen zugreifen. Das neue Portal solle diesen Zugriff noch einmal erleichtern.

Barbara Schöbi-Fink, Johannes Kanonier und Marco Tittler (von links) <span class="copyright">Alexandra serra</span>
Barbara Schöbi-Fink, Johannes Kanonier und Marco Tittler (von links) Alexandra serra

“Meilenstein”

Johannes Kanonier bezeichnete den gestrigen Tag daher auch als „Meilenstein in der Entwicklung des Geoinformationssystems des Landes“. Bei dem Portal sei es ein Stück weit um „die Quadratur des Kreises“ gegangen. Der Zugriff auf die Daten sollte so einfach und schnell wie möglich sein, aber dennoch sehr viel Tiefe bieten. Aus Sicht von Kanonier wurde dieses Ziel erreicht.
Bei der Vorstellung des Portals hob der Experte auch zwei neue Funktionen im Vorarlberg Atlas hervor. So ist es beispielsweise möglich, sich Kartenausschnitte auch als 3D-Modell anzeigen zu lassen und darin auch Entfernungen zu messen. Ebenso gibt es die Möglichkeit, Luftbilder aus verschiedenen Jahren miteinander zu vergleichen. Neben aktuelle Aufnahmen gibt es beispielsweise auch Bilder aus den 1970er- oder 1950er-Jahren.
Am Besten sei es aber, wenn sich alle Interessierten selbst ein Bild vom neu gestalteten Atlas und den neuen Funktionen machen würden, meinte Kanonier abschließend.

Auch Luftbilder lassen sich im Atlas miteinander vergleichen. Als Beispiel: Frastanz im Jahr 2022 (linke Bildhälfte) und in den 1950ern. <span class="copyright">michael steinlechner</span>
Auch Luftbilder lassen sich im Atlas miteinander vergleichen. Als Beispiel: Frastanz im Jahr 2022 (linke Bildhälfte) und in den 1950ern. michael steinlechner