Lauwarmes Abenteuer mit Nostalgie

Harrison Ford kehrt in seiner ikonischen Rolle als alternder Archäologe mit Hut und Peitsche zurück. Ab heute im Kino.
Der fünfte Teil der Indiana Jones Filmreihe, „Das Rad des Schicksals“, beginnt mit einem actiongeladenen Rückblick. Im Jahr 1944 sucht Indy nach einem wertvollen Artefakt und gerät in eine gefährliche Situation mit Nazis und den Alliierten. Dank einer Fliegerbombe und seinem kämpferischen Einsatz kann er entkommen. Der Film enthält viele Verfolgungsjagden und kämpferische Szenen, die typisch für die Reihe sind. Harrison Ford wird digital verjüngt dargestellt, um an seine früheren Auftritte in den 80er-Jahren anzuknüpfen. Obwohl dies nostalgische Gefühle wecken kann, führt der umfangreiche Einsatz von CGI zu einem künstlicheren Look. Im Jahr 1969, ohne digitale Verjüngung, bereitet sich der Archäologe Indy auf seinen Ruhestand vor. Doch seine Patentochter Helena (Phoebe Waller-Bridge) sorgt für Aufregung, als sie Interesse an der „Antikythera“ zeigt, einem Artefakt, das angeblich Zeitreisen ermöglichen kann. Indy besitzt eine Hälfte davon und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der anderen Hälfte. Allerdings haben sie unterschiedliche Absichten für das Artefakt: Indy möchte es ins Museum bringen, während Helena es verkaufen will. Natürlich stoßen Indy und Helena auf einen Widersacher, der immer zur unpassendsten Zeit auftaucht. Es handelt sich um einen Physiker, gespielt von Mads Mikkelsen, der für die NASA arbeitet und an der Apollo-Mission beteiligt ist. Es stellt sich heraus, dass er ein Nazi ist, der jedoch wenig von Hitler hält, da dieser den Zweiten Weltkrieg verloren hat.
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Willkommene Auflockerung
Ford, der kürzlich seinen 80. Geburtstag feierte, erledigte viele der Stunts selbst und das trotz des fortgeschrittenen Alters erstaunlich gut. Kräftig austeilen kann auch die 37-jährige Phoebe Waller-Bridge. Sie sorgt als Helena-Idealbesetzung für willkommene Auflockerung. Wie Jones punktet sie mit Witz, Sticheleien, Schlagfertigkeit und einer Portion Skrupellosigkeit. Weit blasser bleiben dagegen andere: Der Bösewicht ist lieblos gezeichnet, seine Motivation lange Zeit schleierhaft. „Das Rad des Schicksals“ ist der erste Teil der Reihe, bei dem nicht Steven Spielberg Regie führte, sondern James Mangold. Der Film kann nur teilweise mit den besten Teilen der Reihe mithalten. Großteils ist es eine lauwarme Fahrt auf der Nostalgiewelle, bei der man sich zwangsläufig fragt, ob Indy nicht besser in den Ruhestand hätte gehen sollen.
