Getreideabkommen läuft demnächst aus

Am 17. Juli läuft das Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine aus. Nun drohen ernste Konsequenzen.
Inhalt des Getreideabkommen
Nach Beginn des Krieges in der Ukraine wurden zunächst Getreideausfuhren aus ukrainischen Häfen blockiert. Nach Vermittlung der Türkei unterzeichneten die beiden Kriegsparteien im Juli 2022 das Abkommen, das Auslieferungen von Lebensmittel aus gewissen ukrainischen Häfen erlaubt. Laut Zahlen von Politico sollen bis Ende Oktober mehr als 400 Schiffe rund 9,5 Millionen Tonnen Getreide aus der Ukraine aus in die Welt geliefert haben. Ein Jahr nach dem Abkommen, am 17. Juli, läuft die Vereinbarung aus.
Chancen für Verlängerung des Getreideabkommens
Russland sieht derzeit keinen Grund, das Abkommen zum Export von Getreide aus der Ukraine zu verlängern. “Angesichts der derzeitigen Umstände ist klar, dass es keinen Grund gibt zu verlängern”, hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung des Außenministeriums in Moskau.
Auswirkungen des Endes des Getreideabkommens
Besonders Schwellenländer in Asien, Afrika und Lateinamerika sind enorm von den Engpässen betroffen. Zudem führt die Verknappung des Angebotes meist zu einem Anstieg des Preises der verfügbaren Waren. Im letzten Jahr gab es Schätzungen, dass 47 Millionen Menschen unter schwerem Hunger leiden, da die Lebensmittelkosten weltweit in die Höhe schossen.
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Betroffene Lebensmittel
Konkret geht es um unterschiedliche Arten von Getreide. Führend ist dabei die Ausfuhr von Mais, Weizen und Raps. Aber auch Sonnenblumenöl und Sonnenblumenschrot waren betroffen. Im Juni 2022 ist Sonnenblumenöl daher in Österreich im Vorjahresvergleich um 72 Prozent teurer geworden.
Hoffnung auf Einigung ungewiss
Die russische Führung bemängelt seit Monaten, dass es für die Ausfuhr russischer Agrarprodukte Hindernisse gibt. Diplomatenangaben zufolge denkt die EU nun darüber nach, der russischen Landwirtschaftsbank (Russian Agricultural Bank) anzubieten eine Umgehung von EU-Sanktionen zu tolerieren. Diese könnte demnach eine Tochtergesellschaft gründen, um für die Abwicklung bestimmter Zahlungen wieder das internationale Finanzkommunikationsnetzwerk Swift nutzen zu können.