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Rybakina kann sich auf ihren Trainer verlassen

08.07.2023 • 13:18 Uhr
Jelena Rybakina
Jelena Rybakina in Action. APA/AFP/ADRIAN DENNIS

Jelena Rybakina hat sich mit einem Hauch Österreich längst in der Weltspitze etabliert.

Als Jelena Rybakina 2022 die Wimbledon-Trophäe abbusselte, war im Vorfeld nicht wirklich mit dem Triumph der Kasachin zu rechnen. Dass es sich bei dem Bravourstück um keine Eintagsfliege handelte, bewies die 24-Jährige in dieser Saison, wo sie mit Indian Wells und Rom gleich zwei Titel der WTA-1000-Kategorie auf ihrem Erfolgskonto verbuchen konnte und bei den Australian Open und in Miami jeweils im Finale stand. Doch kaum eine Freud’ ohne Leid – nach dem Sieg in der „ewigen Stadt“ war die gebürtige Moskowiterin als Mitfavoritin zu den French Open gereist, musste dort aber vor ihrem Drittrundenauftritt erkrankt das Handtuch werfen.

In London läuft das Unternehmen Titelverteidigung für Rybakina, die 2018 die kasachische Staatsbürgerschaft angenommen hat, hingegen bis dato zufriedenstellend. Nach Siegen über Shelby Rogers und Alize Cornet trifft sie als Nummer drei des Turniers heute auf Katie Boulter sowie über 10.000 britische Fans, die wohl geschlossen hinter der nur dank einer Wildcard ins Turnier gerutschten Lokalmatadorin stehen werden.
Rybakina wird es egal sein. Der neue Stern am Tennishimmel, der mit Iga Swiatek und Aryna Sabalenka bei den Damen derzeit ein dominantes Erfolgs-Trio bildet, kann sich mittlerweile quasi zu einhundert Prozent auf ihr aktives und aggressives Spiel verlassen. Und natürlich auch auf ihr engeres Umfeld: Dem gehören neben den Eltern, einem Physio und einem Fitnesstrainer auch Schwester Anna und Trainer Stefano Vukov an.

“Manchmal muss man sie pushen”

Letzterer hat im Tenniszirkus vielleicht noch nicht den ganz großen Namen, ist dem Fachpublikum aber längst mit seiner extrem lebendigen Präsenz in der Spielerbox bekannt. Und der Kroate versteht es auch, seinen manchmal etwas stoisch wirkenden Schützling anzustacheln. „Manchmal muss man sie pushen, auch wenn sie gar nicht gepusht werden will.“ Dass seine mitunter harsch wirkenden Anfeuerungsrufe in den sozialen Medien bereits zu lauter Kritik geführt haben, stört Rybakina nicht. „Ich schätze seinen Input sehr.“

Geht es um ihr Idol, fällt wie bei so vielen anderen Spielern der Name Roger Federer, der auch ihr Eröffnungsmatch auf dem Center Court als Titelverteidigerin live mitverfolgt hat. Warum ausgerechnet der achtfache Wimbledon-Triumphator? „Ich habe seinen Stil, seine anmutigen Bewegungen und die Leichtigkeit, die er auf den Platz gebracht hat, immer bewundert.“ Geht es um die Leidenschaft für den Sport, hat aber auch Rybakina („Letztendlich bin ich hier, um Tennis zu spielen und es zu genießen“) eine große Vorbildwirkung.

Und die Kasachin, die mit fünf Jahren erstmals zu einem Tennisschläger griff, kann sogar einen kleinen Österreich-Bezug vorweisen. So zählt Rybakina mittlerweile zum Tennis-Stall von Red Bull, dem auch Dominic Thiem, Stefanos Tsitsipas und Matteo Berrettini angehören.