ALPLA-Chairman steigt bei Business-Unit von z-werkzeugbau ein

Die neu gegründete z-microsystems GmbH gehört zu jeweils 50 Prozent Johannes Steurer und Günther Lehner.
In der Dornbirner Firmengruppe z-werkzeugbau mit den drei Business Units z-moulds, z-microsystems und z-prototyping gibt es eine weitere Veränderung bei den Business Units und den Eigentumsverhältnissen. Dieses Mal geht es um die in der Medizintechnik tätige Business Unit z-microsystems.

Denn kürzlich wurde am Firmenbuchgericht Feldkirch die Gründung der z-microsystems GmbH mit gleichem Sitz wie z-werkzeugbau in Dornbirn bekannt gemacht. Die neu gegründete Firma gehört zu 50 Prozent der JSteurer Holding GmbH von Johannes Steurer, der bei der z-microsystems GmbH auch als Geschäftsführer eingetragen ist. Steurer ist über die JSteurer Holding GmbH außerdem geschäftsführender Gesellschafter bei z-werkzeugbau.
Die anderen 50 Prozent an der z-microsystems GmbH hält die erst vor wenigen Wochen gegründete Libet GmbH aus Hard. Dieses auf Beratungsdienstleistungen, Interimsmanagementdienstleistungen sowie Holding, Immobilien und Handel fokussierte Unternehmen gehört dem früheren Alpla-CEO und nunmehrigen Alpla-Chairman sowie Miteigentümer Günther Lehner.
“Labor auf einem Chip”
Johannes Steurer erklärte im wpa-Gespräch, dass z-microsystems die kleinste Business Unit von z-werkzeugbau sei. Bei einem Jahresumsatz von etwa 1,5 Millionen Euro und an die zehn Beschäftigten konzentriere man sich auf die Entwicklung von medizintechnischen Produkten unter der fachlichen Bezeichnung Lab on a chip (LOC, übersetzt: Labor auf einem Chip). Diese unter Reinraum-Bedingungen produzierten Produkte ermöglichen es Patienten, zu Hause unkompliziert Selbsttests bei diversen Erkrankungen durchzuführen (Point-of-Care-Testing – patientennahe Sofortdiagnostik). Das bekannteste Beispiel dafür sind die Covid-Selbsttests. z-microsystems entwickle dabei das Analyse-Kunststoffteil mit den essenziellen Mikrostrukturen, das mittels Bonding-Technologie versiegelt wird, erklärte Steurer.
Rasches Hochskalieren nicht möglich
Zu den Abnehmern solcher Selbsttests gehören internationale Medizinprodukteunternehmen und der globale Markt weist entsprechende Wachstumspotenziale auf. Da z-microsystems aber vor allem im Bereich Technologie und Entwicklung mit diversen Projekten in einem frühen Stadium tätig sei, wäre es dem kleinen Unternehmen nicht möglich, bei einer Auftragserteilung binnen kürzester Zeit Millionen dieser Teile möglicherweise sogar weltweit zu produzieren. Man könnte die Produktion mit den vorhandenen Kapazitäten nicht ohne Weiteres beliebig rasch hochskalieren, gibt Steurer zu bedenken.

„Hier profitieren wir vom Engagement von Günther Lehner. Denn mit ihm kommt nicht nur das über Jahrzehnte aufgebaute Know-how von Alpla in der Kunststoffbranche mit an Bord“, erklärt Johannes Steurer. Die weltweit vorhandenen Produktionsstätten von Alpla könnten zukünftig auch der Produktion dieser Medizinprodukte dienen, sei es durch Alpla in Lizenz oder durch z-microsystems in einem Alpla-Werk. „Das ist unsere Vision für die Zukunft. Mit Alpla im Hintergrund können wir z-microsystems als Startup-Unternehmen den notwendigen Schub geben, um das volle Potenzial zu entfalten.“
Mehrheitlich verkauft
Die rechtliche Verselbstständigung von z-microsystems folgt dem Mehrheitsverkauf der Busines Unit z-automation, die im Jänner 2023 bekannt wurde. Mit 75 Prozent neuer Mehrheitseigentümer von z-automation ist die Pfaff Werkzeug- und Formenbau GmbH in Röthenbach im Allgäu in Deutschland. Die restlichen 25 Prozent verblieben bei z-werkzeugbau.
Und auch bei z-werkzeugbau selbst kommt es zu einer Veränderung in der Eigentümerstruktur. So wird der 50-prozentige Miteigentümer und Geschäftsführer Hermann Eberle aus diesen Funktionen ausscheiden. Die notwendigen Formalitäten dazu sollen in den kommenden Wochen abgeschlossen sein, sagt Johannes Steurer. Dann sei er auch offiziell Alleineigentümer von z-werkzeugbau, ergänzt er.
Günther Bitschnau/wpa