Auftakt zur königlichen Jubiläumstour

Kath Kirche Vorarlberg/Andreas Haller
Bis zum 7. Jänner sind bei der 70. Dreikönigsaktion rund 4000 Sternsingerinnen und Sternsinger im Ländle unterwegs.
Ein Besuch bei Bischof Benno Elbs war am Mittwoch der Auftakt für die Sternsingeraktion 2024 in Vorarlberg. Aaron, Anna, Elena und Elias aus der Pfarre Lochau brachten den Segen für das neue Jahr ins Bischofshaus in Feldkirch. Nach dem traditionellen Lied und dem Segensspruch lud der Bischof die engagierten Sternsingerinnen und Sternsinger sowie ihre Begleiterin Romina auf eine Limonade ein: „Wir waren von seiner Gastfreundschaft und Großzügigkeit begeistert. Es war ein ganz besonderes Erlebnis für uns als Sternsingergruppe“, berichteten die vier stolz. Stellvertretend für die 4000 Sternsingerinnen und Sternsinger, die in den kommenden Tagen in Vorarlberg unterwegs sein werden, bedankte sich Bischof Elbs bei den Lochauern: „Die ersten Tage des neuen Jahres sind auch eine Zeit des Segnens. Segen zu empfangen, bedeutet: das Leben unter das Vorzeichen von Gottes Güte und Barmherzigkeit, die allen Menschen gilt, zu stellen. Dieses Vorzeichen des Segens gibt uns Kraft und Halt in schwierigen Situationen. Darum danke ich von Herzen unseren Sternsingerinnen und Sternsingern sowie allen, die die Dreikönigsaktion in unseren Pfarren organisieren und möglich machen.“
520 Millionen Euro
Bereits zum 70. Mal geht die Sternsingeraktion der Katholischen Jungschar heuer in Österreich über die Bühne. Bundesweit werden insgesamt rund 85.000 Kinder und Jugendliche unterwegs sein, um die Weihnachtsbotschaft und den Segen fürs neue Jahr zu bringen, heißt es in einer Aussendung der Katholischen Kirche Vorarlberg. Seit der Premiere im Jahr 1954 sind auf diese Weise 520 Millionen Euro für Menschen in Armutsregionen weltweit gesammelt worden. Jährlich werden rund 500 Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika unterstützt.

Besonders in den Fokus gerückt wird dieses Jahr Guatemala. Nach Angaben der Verantwortlichen der Sternsingeraktion leben dort auch nach Ende eines grausamen Bürgerkriegs fast 60 Prozent der Bevölkerung in Armut. Vor allem Kinder und Jugendliche leiden unter dieser Situation. Mit Spenden aus Österreich werden zwei Organisationen unterstützt, die sich für die Betroffenen einsetzen und ihnen etwa eine Ausbildung ermöglichen.
Wissenswertes
Rund zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen bei der Sternsingeraktion sind Mädchen.
In 19 Ländern des globalen Südens kommen Sternsingerspenden zum Einsatz.
Rund 220 Euro ersingt durchschnittlich jeder Sternsinger.
In nahezu 3000 österreichischen Pfarren sind die Sternsinger unterwegs.
Rund 500.000 Kinder und Jugendliche sind in ganz Europa als Sternsinger unterwegs – davon 85.000 in Österreich.
Geschätzte 420.000 km legen die Teilnehmenden gemeinsam zurück und umrunden damit zehn Mal die Erde.
An die vier Millionen Kinder und Jugendliche haben in Österreich seit 1954 beim Sternsingen die ersten Erfahrungen mit ehrenamtlichem Engagement gesammelt.
Quelle: Dreikönigsaktion
Rekordwert
Bei der Sternsingersaktion 2022/23 sind österreichweit 19,2 Millionen an Spenden zusammengekommen. Damit wurde ein neuer Rekordwert erreicht, nachdem die Spendeneinnahmen in den beiden Vorjahren aufgrund der Coronapandemie und der damit zusammenhängenden Maßnahmen zurückgegangen waren. Bei der ersten Dreikönigsaktion im Jahr 1954/55 kamen laut Katholischer Jungschar 42.386,69 Schilling (3080,86 Euro) zusammen. Mit dem Geld der allerersten Spendensammlung sollte eigentlich ein Motorrad angeschafft werden. Dank des guten Ergebnisses konnten dann sogar drei Maschinen gekauft werden, heißt es in der Aussendung.

Die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger haben sich 2022/23 durchaus spendenfreudig gezeigt, wie aus den offiziellen Zahlen der Katholischen Jungschar hervorgeht. So sind im Ländle insgesamt 1,03 Millionen Euro an Spenden zusammengekommen. Im Österreich-Vergleich kann sich dies im Bezug auf die Einwohnerzahl durchaus sehen lassen. Der Abstand zu Salzburg (2,01 Millionen Euro), Tirol (1,87 Millionen Euro) und Kärnten (1,49 Millionen Euro) hielt sich in Grenzen. Auch Niederösterreich mit einer deutlich höheren Einwohnerzahl als Vorarlberg lag mit 1,72 Millionen Euro nicht so weit entfernt. Klare Spendenkönige waren bei der vergangenen Sternsingeraktion allerdings Oberösterreich (4,18 Millionen Euro) und die Steiermark (3,21 Millionen Euro).