Anja Windl wird nach 42 Tagen im Gefängnis mit Erkrankung entlassen

Das Mitglied der „Letzten Generation“ übt scharfe Kritik an der Haftanstalt in der Wiener Roßauerlände. Die Haftbedingungen hätten bei der 27-Jährigen eine Erkrankung hervorgerufen.
42 Tage lang war die Klimaaktivistin Anja Windl von der Letzten Generation in Haft. Jetzt wurde sie freigelassen. Doch die Haftbedingungen haben ihre Spuren hinterlassen. Laut einem Bericht der „Kronen Zeitung“ soll die Aktivistin an Krätze erkrankt sein.
„Hier ernst genommen zu werden, ist fast unmöglich. Wir hatten zunehmend mit starkem Juckreiz zu kämpfen“, wird Windl in der Kronen Zeitung über die Haft zitiert. Nach wiederholten Klebeprotesten wurde die 27-Jährige in das Polizeianhaltezentrum an der Rossauer Lände in Wien gebracht.
Schlechte Haftbedingungen
Windl soll aber nicht die einzige Betroffene gewesen sein. So sollen zwölf Personen den juckenden Ausschlag berührt haben – darunter auch einige Beamte. „Das Vorgehen der Exekutive erscheint hier äußerst fragwürdig“, so Windl weiter.
Windl bereut nichts
Ihre Tat bereut Windl jedenfalls nicht. Sie will weiter Widerstand leisten. „Ich weiß, warum ich hier bin. Die Nachrichten von ganzen Dörfern mit zerstörten Dächern, von Toten durch Hochwasser oder Orkane haben uns auch in der Zelle erreicht. Diese Toten sind Opfer unserer fossilen Bequemlichkeit. Kurzum: Es ist scheiße hier, aber nichts zu tun ist noch schlimmer.
Die nächste Gelegenheit zu protestieren hat Windl übrigens schon bald. Am 27. Juli plant die „Letzte Generation“ mehrere Störaktionen am Wiener Flughafen. Die Proteste sollen weltweit koordiniert werden.