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Handelt man nicht, vermiest man den Frauen ihren Sport

02.08.2024 • 11:12 Uhr
Algeria's Imane Khelif leaves after her women's 66kg preliminaries round of 16 boxing match against Italy's Angela Carini during the Paris 2024 Olympic Games at the North Paris Arena, in Villepinte on August 1, 2024. (Photo by MOHD RASFAN / AFP)
Imane Khelif ist genetisch gesehen nicht wirklich ganz eine Frau. Was dass für den Frauensport bedeutet und wie man solche Situationen regulieren könnte sind nun heißumstritten. MOHD RASFAN / AFP

Der Eklat hatte sich angebahnt – und ist prompt eingetreten.

Der Eklat hatte sich angebahnt – und ist prompt eingetreten. Angela Carini beendete ihren Kampf gegen Imane Khelif nach wenigen Sekunden. Sie, eine Kämpferin, habe noch nie so harte Schläge gespürt, obwohl sie schon gegen Khelif gewonnen habe. Auch ihr Trainer hält solche Fälle für „gefährlich“. Es geht darum, dass Frauen, die genetisch eventuell Männer sind, teilnehmen dürfen. „Intersexuell“, nennt man das. Den einst so berüchtigten „Sex-Test“ gibt es nicht mehr.

Das IOC will, so sagt man, „jedem“ die Teilnahme an den Spielen ermöglichen. Wie das Regulativ aussehen muss, damit niemand genetische Vorteile erhält, ist offen und sei, so heißt es, „den Verbänden überlassen“. Auf der Strecke bleiben (wieder einmal) die Frauen, die sich plötzlich Männern gegenübersehen, die ihnen körperlich überlegen sind.

Auch das internationale Konsortium für Frauen-Sport fordert das IOC auf, umzudenken. Es könne nicht die Lösung sein, nicht mehr darüber zu berichten, welches Geschlecht die Teilnehmer:innen haben. Es brauche Regeln, so komplex das Thema auch sei.

Handelt man nicht, vermiest man den Frauen ihren Sport. Oder riskiert deren Gesundheit und Passion.