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Nach Box-Skandal: IOC wehrt sich gegen Vorwürfe

02.08.2024 • 13:28 Uhr
Paris Olympics Boxing
Imane Khelif hätte laut DNA-Test XY-Chromosome. Ist es also ungerecht, sie bei der Frauen-Olympiade mitmachen zu lassen? AP Photo/John Locher

Angesichts der heftigen Diskussion über das Geschlecht zweier Boxerinnen hat das IOC zur Mäßigung aufgerufen. Die Verantwortung liege beim Weltverband IBA.

Es war der bisher wohl größte Aufreger der diesjährigen Sommerspiele. Die Algerierin Imane Khelif und Yu Ting Lin aus Taipeh waren von der IBA vor einem Jahr von den Weltmeisterschaften ausgeschlossen worden. Sie hätten laut DNA-Test XY-Chromosomen hieß es. Heuer sind sie bei Olympia dabei. Und schon der erste Auftritt von Khelif endete im Skandal: Ihre Gegnerin Angela Carini gab nach dem ersten Treffer auf und klagte an. Vor allem auf Social Media entbrannte dahin eine hitzige Diskussion.

IOC kritisiert

Nun meldete sich das Internationale Olympische Komitee (IOC) zu Wort und rief in einer Aussendung zur Mäßigung auf. „Jede Person hat das Recht, Sport ohne Diskriminierung zu betreiben“, hieß es in einem Statement. Die Verantwortung für den Aufreger trage vor allem der Weltverband IBA. Das IOC beklagte nun „irreführende Informationen“ über die beiden Sportlerinnen. „Beide waren Opfer einer plötzlichen und willkürlichen Entscheidung der IBA. Gegen Ende der WM 2023 wurden sie ohne ordentlichen Prozess disqualifiziert.“

Zuvor hätten beide Boxerinnen schon viele Jahre auf höchstem Niveau in Frauen-Wettkämpfen gekämpft. Bei der WM sei dann auf einmal aufgrund nicht näher spezifizierter Geschlechtertests der Ausschluss gekommen. Die Entscheidung soll außerdem mitten im Bewerb von zwei Personen der IBA-Führung getroffen worden sein. „Teilnahmebedingungen sollten während eines laufenden Wettbewerbs nicht geändert werden“, teilte das IOC weiter mit: „Jede Regeländerung muss entsprechenden Verfahren folgen und auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen.“