Politikstreit um Fall einer syrischen Familie mit 4.600 Euro Sozialbezüge

Die Berichterstattung über eine syrische Familie mit sieben Kindern, die monatlich 4600 Euro Mindestsicherung erhält, sorgt weiter für Wirbel. Die politischen Reaktionen bleiben nicht aus.
Der Fall einer Großfamilie aus Syrien, die in Wien derzeit 4600 Euro Mindestsicherung erhält, erhitzt weiterhin die Gemüter. Der Tageszeitung „Heute“ war diese Transferleistung bekannt geworden, nachdem der Familienvater im Zuge der Anmietung einer neuen Wohnung sein Einkommen offenlegen musste. Die Sozialhilfe in der Bundeshauptstadt im Vergleich zu den restlichen Bundesländern ist am höchsten veranschlagt – während man in Kärnten und der Steiermark 242 Euro sowie in Oberösterreich und Salzburg 288 Euro monatlich fürs Kind bekommt, zahlt Wien mit 312 Euro pro Kind den höchsten Betrag aus.
Peter Hacker und die Volkshilfe
Der Wiener Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) verteidigte die Auszahlung nun in einem Interview mit der ZIB 1: „Ich will nicht, dass in unserer Stadt Menschen in Existenzängsten leben. Will ich, dass das alles ein Freibrief ist? Na, fix nicht. Deswegen gibt es ja auch Sanktionen für die, die die Solidarität als Einbahnstraße missverstehen.“
Noch deutlicher für den Wiener Weg plädiert die Volkshilfe Österreich: „Bei genauem Hinschauen ist klar: Die Summe relativiert sich im Verhältnis zur Haushaltsgröße“, so die Volkshilfe Österreich auf X. „Bei 7 Kindern, davon vier unter 14 und drei über 14 Jahren, liegt die Armutsschwelle bei 6.603 Euro (Statistik Austria). Die Familie ist trotz 4.600 Euro Mindestsicherung armutsgefährdet, mit Familienbeihilfe (& ggf. Kindermehrbetrag) je nach Alter darunter/an der Schwelle/knapp darüber“, argumentiert die Volkshilfe.
Die FPÖ zeigt sich nicht erfreut
Unverständnis und Entrüstung artikulierte dafür erwartungsgemäß die FPÖ: „Während die Österreicher unter der Teuerung leiden, bei Energie und Lebensmitteln sparen müssen, jeden Euro dreimal umdrehen, kassieren Asylanten fürs Nichtstun 4.600 Euro pro Monat. Politiker, die solche Beschlüsse und Beihilfen beschließen, haben jedes Gespür verloren!“, postete Parteichef Kickl Freitagfrüh auf Facebook.
Und auch der Wiener FPÖ-Obmann Dominik Nepp teilte im „Wien heute“-Interview aus: „Man kann eigentlich keinem normal arbeitenden Menschen erklären, dass jemand 40 Stunden arbeitet und ein durchschnittliches Nettogehalt von 2.000 Euro hat, aber eine Großfamilie von der Stadt Wien alleine 4.600 Euro bekommt und dann auch noch weiter mit Familienbeihilfe monatlich bis zu 6.000 Euro netto bar auf die Hand kriegt.“