„Swifties“ in London fiebern Konzerten entgegen

Etwas mulmig ist manchen Taylor-Swift-Fans vor dem morgigen Beginn der Londoner Konzertserie zumute. 90.000 Besucher werden zu jedem der fünf Auftritte erwartet.
Nachdem drei Taylor-Swift-Konzerte vorige Woche in Wien einem mutmaßlichen Mordkomplott zum Opfer fielen, hoffen Fans inständig, dass sie im Londoner Wembley-Stadion mehr Glück haben. Von Donnerstag an soll der US-Superstar an fünf Abenden in der größten Arena des Vereinigten Königreichs auftreten. Die Tour-Veranstalter, Londons Polizei und Sadiq Khan, der Bürgermeister der britischen Metropole, zeigen sich allesamt entschlossen, die Konzertreihe auch durchzuführen.

Bürgermeister Khan hatte ja schon am Tag nach der Absage der Wiener Konzerte verkündet, dass die Vorbereitungen in London unbeirrt weiterlaufen würden. Man werde, in enger Zusammenarbeit mit der Polizei, „für einen sicheren Ablauf“ der Auftritte sorgen, sagte er. „Wir haben hier in London eine Menge Erfahrung mit dem Austragen entsprechender Veranstaltungen. Nicht, dass wir deswegen je überheblich werden würden. Seit der grausigen Manchester-Arena-Attacke haben wir aber viel dazugelernt.“
Erinnerungen an die Manchester-Arena-Attacke
Die „Manchester-Arena-Attacke“ ist allen Briten unvergessen geblieben. Im Mai 2017 wurden bei einem Konzert von Ariana Grande in Manchesters nagelneuer Konzerthalle von einem Islamisten 22 Konzertbesucher getötet und über 1000 Menschen verletzt. Die Nachrichten aus Wien haben die Erinnerung an jenen Anschlag auf der Insel neu geweckt. Dabei hatte Swift selbst nach dem Manchester-Anschlag einmal erklärt, sie habe „enorme Angst davor“, ihrerseits wieder auf Tour zu gehen: „Wir wussten nicht, wie wir die Sicherheit von drei Millionen Fans garantieren könnten“, betonte sie.

Unsicherheit unter den Fans
Schockiert war sie auch nach der Ermordung dreier kleiner Mädchen in der nordwestenglischen Stadt Southport durch einen 17-Jährigen vor wenigen Wochen. Die Kinder hatten an einem „Taylor-Swift-Dancing-Workshop“ teilgenommen. Einige Kartenbesitzer für die Wembley-Konzerte haben nach den jüngsten Ereignissen eingeräumt, dass sie zu nervös seien, um noch ins Stadion zu kommen. Viele Tickets fanden sich in den letzten Tagen wieder auf dem Markt. Allerdings immer noch zu hohen Preisen, das Interesse ist enorm. Offiziell sind die Konzerte ausverkauft.

Behörden versichern hohe Sicherheitsmaßnahmen
Viele Fans wollen zwar kommen, haben aber ein mulmiges Gefühl. „Wir haben uns überlegt, ob wir unsere Tickets verkaufen sollten, haben uns dann aber wieder beruhigt“, sagte Lorelei Petchu, Präsidentin der Taylor-Swift-Gesellschaft am University College London. Ausschlaggebend dafür waren Zusicherungen von amtlicher Seite, dass für die Sicherheit vor Ort in vollem Umfang gesorgt sei.
Bei Scotland Yard, der Londoner Polizei, hieß es zu Wochenbeginn, es deute „nichts darauf hin, dass die Dinge, die die österreichischen Behörden aufgedeckt haben, von Relevanz sind für die kommenden Ereignisse hier in London.“ Unübersehbar ist jedenfalls die Vorfreude der „echten Swifties“, die lange auf diese Woche gewartet haben.
Als die Sängerin bereits im Juni dreimal im Wembley gastierte, kannte die Begeisterung jedenfalls keine Grenzen.