Französischer Schauspieler Alain Delon ist tot

Den Tod der Schauspiellegende gaben seine drei Kinder am Sonntag in einem Statement bekannt. Alain Delon wurde 88 Jahre alt.
Der französische Schauspieler Alain Delon ist tot. Wie seine drei Kinder Alain Fabien, Anouchka und Anthony Sonntagfrüh in einer gemeinsamen Erklärung der Nachrichtenagentur AFP mitteilten, starb der legendäre französische Filmstar im Alter von 88 Jahren „friedlich in seinem Haus in Douchy“ südlich von Paris. Die Familie bitte „in diesem äußerst schmerzhaften Moment der Trauer“, ihre Privatsphäre zu respektieren. Der Schauspieler war nach mehreren Schlaganfällen schwer krank.
Seit Monaten lieferten sich seine drei Kinder einen heftigen Streit darüber, wo und wie ihr Vater behandelt werden soll. Zuletzt wurde Delons rechtliche Betreuung, die bisher vor allem für medizinische Entscheidungen zuständig war, auch auf seine Geldangelegenheiten ausgeweitet. Delon sprach sich, nachdem er in den vergangenen Jahren mehrere Schlaganfälle und eine Hirnblutung erlitten hatte, zuletzt für Sterbehilfe aus.
In mehr als einem halben Jahrhundert hat der Beau über 80 Filme gedreht, darunter Meisterwerke wie „Nur die Sonne war Zeuge“, „Borsalino“ und „Der Panther“. Zum Mythos wurde der am 8. November 1935 in der Nähe von Paris geborene Darsteller mit „Der eiskalte Engel“ unter der Regie von Jean-Pierre Melville.
Mit dem Kriminalthriller aus dem Jahr 1967 legte Delon den Grundstein seines Images als Profikiller und gefühlloser Schönling, der jeden verführt und niemanden liebt: als Gangster in „Lautlos wie die Nacht“ (1963), als Boxer in „Rocco und seine Brüder“ (1960), als eiskalter Verführer in „Clan der Sizilianer“ (1969) und als gewissenloser Mörder in „Nur die Sonne war Zeuge“ (1960). Mit dem Erotikthriller „Der Swimmingpool“ (1969) mit Romy Schneider und „Der Panther“ (1985) gab er seinem Bild den letzten Schliff.
Delon war auch ein Frauenheld. Seine Affären füllten die Seiten der Klatschpresse – vor allem seine Beziehung mit Romy Schneider. Nach der Trennung von dem niederländischen Model Rosalie van Breemen im Jahr 2002 lebte Delon vorwiegend allein. Seine letzten Jahre verbrachte er auf seinem 1971 erworbenen Anwesen La Brûlerie in Douchy in Zentralfrankreich. 2019 wurde er beim Festival in Cannes mit der Goldenen Palme für sein Lebenswerk geehrt.
Der ORF würdigt Delon mit einem kleinen Programmschwerpunkt am Montag. So zeigt ORF 2 ab 22.30 Uhr im Rahmen eines „kulturMontag Spezial“ das Filmporträt „Alain Delon, persönlich“ von Philippe Kohly aus dem Jahr 2015. In der rund 50-minütigen Doku über sein Leben kommt der französische Schauspieler in Form von Interviews aus fünf Jahrzehnten selbst ausführlich zu Wort.
Im Anschluss zeigt ORF 2 ab 23.20 Uhr mit „Der Swimmingpool“ einen jener Kultfilme, die Delon zum prägenden Gesicht des französischen Films der 60er- und 70er-Jahre machten. In dem Erotikthriller von Regisseur Jacques Deray und mit Romy Schneider aus dem Jahr 1969 verstricken sich Jean-Paul (Delon), Marianne (Schneider), Harry (Maurice Ronet) und Pénélope (Jane Birkin) in eine tragische Vierer-Beziehung.
















