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Nach 41 Jahren wieder im Land: Der Bundesbewerb

29.08.2024 • 10:00 Uhr
Nach 41 Jahren wieder im Land: Der Bundesbewerb
Im Zelt geht es noch hoch hinaus. Die letzten Handgriffe werden gemacht. Hartinger (9)

Am Wochenende findet der 14. Bundesfeuerwehrleis­tungsbewerb in Feldkirch statt. Die Feuerwehr Gisingen befindet sich im Endspurt mit den Vorbereitungen.

Morgen ist ein besonderer Tag für die Feuerwehr Gisingen. Dann be­ginnt das Wochenende mit dem 14. Bundesfeuewehrleistungswettbewerb in Feldkirch, welches sie schon lange vorbereiten. Denn der bundesweite Bewerb findet nur alle vier Jahre statt und kommt frühestens wieder in 36 Jahren nach Vorarlberg. Der letzte in Vorarlberg veranstaltete Bundesleistungsbewerb fand im Jahr 1983 ebenfalls in Feldkirch statt. Damals war es der Fünfte.

Nach 41 Jahren wieder im Land: Der Bundesbewerb
Die Vorbereitungen sind im Gange.
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Die Feuerwehr Gisingen ist seit 14. August täglich am Aufbauen dran.

Für den 14. Bundesfeuerwehrleistungsbewerb reisen dieses Wochenende die besten Gruppen aus allen Bundesländern an. Das sind 325 Gruppen aus ganz Österreich, also etwa 3300 Teilnehmende. Zwölf Feuerwehren stammen aus Vorarlberg. Die Zimmer im Land sind bereits ausgebucht – manche Gäste mussten nach Liechtenstein ausweichen, erzählt Landesfeuerwehrinspektor Herbert Österle. Bereits seit 14. August helfen täglich bis zu 40 Freiwillige in Feldkirch, damit dann alles bereit für die Besucher ist. Am Wochenende werden dann 700 ehrenamtliche Helfer 1100 Diens­te absolvieren. Doch bis dahin gibt es noch ein bisschen was zu tun. Beim Besuch der NEUE am Mittwoch stehen zwar schon die großen Zelte, die Bar, der Biergarten, die etwa 2000 Sitzplätze und die Küche. Doch es ist der finale Endspurt zu beobachten. Überall wird noch geschraubt. Der Gabelstapler transportiert Kisten mit Gläsern. Lkw vollgeladen mit Bier- und Limoflaschen werden ausgeräumt. Die Kühlschränke werden bestückt.

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Zum Trinken gibts auch genug.
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Von Bier bis zu Limo- es ist alles dabei.

Urlaub für Auf- und Abbau

Die Helfer machen fokussiert die letzten Handgriffe, während der Song „Mama Lauda“ aus den Boxen schon auf das Wochenende einstimmt. Am Mittag stehen dann alle hungrig in der Schlange für Spätzle und Geschnetzeltes an. Michael Frick schöpft ihnen davon reichlich auf die Teller. Er ist beruflich als Koch tätig, hat sich aber frei genommen, um die Helfer während den Aufbauarbeiten zu bekochen.

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Harald Hetzenauer (l.) und Michael Hehle sorgen für Pommes und Co. Bei einem Fest machen sie das nicht zum ersten Mal. Doch mit je 25 Leuten in zwei Schichten in der Küche ist es größer als sonst.

Die meisten ehrenamtlichen Helfer der Feuerwehr Gisingen haben extra für den Auf- und Abbau Urlaub genommen. So auch Kommandant Dominik Leimegger. Er habe seit zwei Jahren keinen Tag mehr ohne die Organisation für das Event verbracht. „Viele haben den ganzen Jahresurlaub reingesteckt“, so Leimegger. „Das ist der Mythos Feuerwehr“, erklärt er, warum sie lieber anpacken, anstatt im Urlaub zu verreisen. „Das schweißt extrem zusammen“, meint er. Diese Kameradschaft könne dann auch im Ernstfall im Einsatz von Vorteil sein.

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Die meisten Beteiligten am Aufbau haben sich extra freigenommen.

Zweigeteilter Bewerb

Auch bei den Leistungsbewerben ist ein derartiges perfektes Zusammenarbeiten gefragt. Bereits das ganze Jahr wird darauf trainiert. „Die Guten hören nie auf“, so Österle. Am Samstag werden sie beim Bundesfeuerwehrleis­tungsbewerb ihr Können bei einem Löschangriff unter Beweis stellen. Ein Teil davon tritt dann am Abend beim zweiten Fire-Cup an. Dieser ist neu in St. Pölten entstanden, wo der letzte Austragungsort war. Bei beiden Bewerben sind fehlerfreie und schnelle Handgriffe etwa beim Schläuche-Zusammenkuppeln und dem Verlegen der Löschleitung gefragt.

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Auch beim Waldstadion Gisingen werden die letzten Vorbereitungen für die Bewerbe erledigt.
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Für den Fire-Cup machen die Feuerwehrmänner viel.

Der erste Bundesfeuerwehr­leistungsbewerb fand 1964 statt. Was sich seitdem getan hat? „Die Gerätschaften, und es war nicht derart sportlich wie jetzt. Jetzt ist es zum Sportbewerb geworden“, erklärt Österle. Dieses Jahr wird es auch wieder einen Damenbewerb gegen. Weiters gibt es jedes Jahr mehr Frauen bei der Feuerwehr, freut Österle sich. Zwar seien Frauen immer noch in der Minderzahl, doch es gäbe immer mehr jungen weiblichen Nachwuchs. Vorarlberg tritt auch am Samstag in Feldkirch mit einer eigenen Damengruppe mit Migliedern von den Feuerwehren Eichenberg, Lochau und Hörbranz an – eine Feuerwehr alleine könnte nämlich nicht die neun Teilnehmerinnen für eine Gruppe stellen.
Beim Bundesbewerb kämpfen die Teilnehmenden um den Titel der schnellsten Gruppe Öster­reichs und um einen besonderen Pokal. „Wir haben eine Trophäe entwickelt, wie es sie bisher noch nicht gab“, kündigt Österle ihn an. Mehr, als dass er „Vorarl­bergerisch“ ist, will er jedoch nicht verraten. Er soll schließlich eine Überraschung sein.

Das Programm

Freitag, 30. August:
Ab 12 Uhr: Anmeldung und Akkreditierung
Festbetrieb am Festivalgelände am Festplatz Oberau in der Hämmerlestraße 2 in Feldkirch.
18 Uhr: Eröffnungsfeier im Wald­stadion Gisingen in der Stadion­straße 5 in Feldkirch.
20 Uhr: Beim „Ländle-Abend“ werden der Landeshauptmann Markus Wallner und Bürgermeister Manfred Rädler empfangen.
Bei der „Ländle-Party“ am Abend sorgen die Bands igspielt und Krauthobel im Festzelt und DJ
BnB in der Bar für Musik und Stimmung.
Samstag, 31. August
ab 7 Uhr: Festbetrieb am Festivalgelände.
Von 8 bis 17.30 Uhr: 14. Bundesfeuerwehrleistungsbewerb im Wald­stadion Gisingen
Um 18 Uhr: Bundes-Fire-Cup mit Siegerehrung und Preisverleihung
Ab 20 Uhr „Big Party“ mit Die Grenzwärtigen und uptoseven sowie DJ BnB in der Bar

Sonntag, 1. September
10 Uhr: Schlussfeier des 14. Bundesfeuerwehrleistungsbewerbs mit Siegerverkündung im Waldstadion Gisingen. Festbetrieb am Festivalgelände und gemütlicher Ausklang