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Ski-Zug zwischen Stuttgart und Schruns

05.09.2024 • 06:00 Uhr
Kooperation Bahnverkehr
Winfried Hermann und Daniel Zadra unterzeichneten die Vereinbarung. Verkehrsministerium BW (2)

Vorarlberg und Baden-Württemberg unterzeichnen eine Absichtserklärung für Zusammenarbeit.

Am Dienstag unterzeichneten Vorarlbergs Mobilitätslandesrat Daniel Zadra und der Verkehrsminister von Baden-Württemberg, Winfried Hermann, in Langenargen eine Absichtserklärung zur Verbesserung des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs. Diese Erklärung zielt darauf ab, den Schienenpersonen- und Güterverkehr zwischen den beiden Regionen kurz- bis mittelfristig zu verbessern und neue Direktverbindungen, wie etwa von Friedrichshafen nach Vorarlberg oder Ski-Züge zwischen Stuttgart, Bregenz und Schruns, zu prüfen.

Beide Regionen haben bereits im Rahmen der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK) 2022 das Projekt „Bodanrail 2045“ initiiert, das die langfristige Entwicklung des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs fördert. Vorarlberg hat ebenfalls eine Absichtserklärung mit dem Kanton St.Gallen und Liechtenstein unterzeichnet, die die Verbesserung des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs unterstützt. Ziel dieser Bemühungen ist es, den Schienenverkehr als attraktive Alternative zum Autoverkehr zu etablieren und damit den Klimaschutz voranzubringen.

Schienen- und Güterverkehr

Während innerhalb der Regionen attraktive öffentliche Verkehrsangebote vorhanden sind, gibt es beim grenzüberschreitenden Verkehr noch Nachholbedarf. Die angestrebte engere Zusammenarbeit zwischen Vorarlberg und Baden-Württemberg soll nicht nur den Schienenpersonenverkehr verbessern, sondern auch die Leistungsfähigkeit der Schieneninfrastruktur für den Güterverkehr stärken. Dies würde dazu beitragen, die Straßen vom Schwerlastverkehr zu entlasten und die CO₂-Emissionen zu senken. „Unsere gemeinsame Region ist nicht nur eine wirtschaftlich, sondern auch touristisch attraktive Destination. Es ist daher nur logisch, dass wir diese Mobilitätsangebote stärken“, betont Landesrat Daniel Zadra.

Kooperation Bahnverkehr
Die Absichtserklärung während Unterzeichnung.

Regionale Mobilität fördern

Ein zentraler Bestandteil der Vereinbarung ist die Planung von Direktverbindungen und die Verbesserung der Fahrplanstabilität. Bereits im September ist ein weiteres Treffen geplant, bei dem Maßnahmen für den Fahrplan 2027 besprochen werden. Hierbei sollen auch Fragen zum Kapazitätsbedarf und zur Fuhrparkverfügbarkeit geklärt werden. Ein weiterer Fokus liegt auf der Erhöhung der Fahrplanrobustheit und Betriebsqualität, insbesondere im Bereich des Knotens Lindau und angrenzender Streckenabschnitte.

Die geplante Zusammenarbeit erstreckt sich auch auf andere Partner in der Bodenseeregion, wie den Freistaat Bayern. Ziel ist es, die Bahnverbindungen im gesamten Bodenseeraum zu stärken und die regionale Mobilität zu fördern. Die Unterstützung der Gesellschaft ÖV Bodenseeraum, die wesentliche Akteure des öffentlichen Verkehrs vereint, spielt dabei eine wichtige Rolle.

Verbesserung des Bahnverkehrs

Neben Infrastruktur- und Angebotsverbesserungen legen beide Länder großen Wert auf kundenorientierte Maßnahmen, wie verbesserte Tarifstrukturen und einen optimierten Kundendienst. „Pendler sollen durch ein besseres Angebot motiviert werden, auf die klimafreundliche Bahn umzusteigen“, unterstreicht Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann. Gleichzeitig setzen sich beide Seiten für eine leistungsfähige Anbindung des Wirtschaftsraums ein. Die Unterzeichnung dieser Absichtserklärung zwischen Vorarlberg und Baden-Württemberg markiere einen wichtigen Schritt zur Verbesserung des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs.