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Sudan: WHO meldet über 20.000 Bürgerkriegstote

08.09.2024 • 16:58 Uhr
SUDAN-ETHIOPIA-CONFLICT-DISPLACED
APA/AFP

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die Zahl der Bürgerkriegstoten im Sudan auf mehr als 20 000 beziffert.

Womöglich sei die Zahl der Opfer sogar noch deutlich höher, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Sonntag in Port Sudan. Das Land werde von einem geradezu perfekten Krisenszenario heimgesucht. “Das Ausmaß der Notlage ist schockierend, ebenso wie die unzureichenden Schritte, die zur Eindämmung des Konflikts unternommen werden”, sagte Tedros.

SUDAN-POLITICS/UN
REUTERS/Abrahim Mohammed Ishac

Der Bürgerkrieg zwischen dem sudanesischen Militär und der paramilitärischen Truppe RSF tobt seit April vergangenen Jahres. Die Hauptstadt Khartum und andere Städte sind zu Schlachtfeldern geworden. Zivile Infrastruktur und das ohne angeschlagene Gesundheitssystem funktionieren kaum noch. Viele Krankenhäuser haben die Arbeit eingestellt. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mussten mehr als 13 Millionen Menschen aus ihren Häusern fliehen, mehr als 2,3 Millionen davon in Nachbarländer. Dazu kamen in den vergangenen Wochen verheerende Überschwemmungen in zwölf der 18 Provinzen des Landes. Dabei gab es Dutzende Tote und zahlreiche Schäden. Zu allem Übel grassiert auch noch die Cholera. Das Gesundheitsministerium meldete am Freitag mindestens 165 Todesfälle und etwa 4200 Erkrankungen.

Tedros sagte, die Lage im Sudan sei ein einziger Alptraum. Die Welt müsse aufwachen. Das Beste sei ein sofortiger Waffenstillstand. “Die beste Medizin ist Frieden”, sagte der WHO-Chef.