Kalifornien: Apokalyptische Zustände

Rund um die Millionenmetropole wüten derzeit drei große Brände. Tausende Feuerwehrleute und dutzende Löschflugzeuge sind im Einsatz.
Angesichts schwerer Waldbrände hat Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom den Ausnahmezustand in den Landkreisen Los Angeles, San Bernardino, Orange County und Riverside ausgerufen. Rund um die Millionenmetropole brennen derzeit drei große Feuer außer Kontrolle. Über 5700 Feuerwehrleute, dutzende Löschflugzeuge und mehr als 500 Löschzüge kämpfen gegen die Flammen.
Bedrohung im Norden
Besonders bedrohlich ist das „Bridge Fire“, das sich in den Hügeln nördlich von Los Angeles rasend schnell ausbreitet. Es zerstörte bisher mindestens 33 Häuser und Ferienhütten in den Orten Wrightwood und Mount Baldy und verbrannte in 24 Stunden fast 20.000 Hektar Land. „Wir konnten nichts mitnehmen. Ich habe nur die Hunde rausgeholt“, schilderte die Anwohnerin Jenny Alaniz unter Tränen dem Lokalsender KTLA. In einem abgelegenen Gebiet nahe Mount Baldy sind drei Menschen, darunter ein stellvertretender Sheriff, durch die Flammen von der Außenwelt abgeschnitten. Rettungsversuche werden durch Rauch und Straßensperren erschwert. „Unser Luftrettungsteam wird versuchen, sie zu retten, sobald der Rauch sich lichtet“, sagte Sheriff Robert Luna.

Brände im Süd- und Nordosten
Im Südosten zerstörte das „Airport Fire“ bisher über 8900 Hektar Land und beschädigte mehrere Wohnhäuser. Sieben Menschen wurden verletzt. Das Feuer war am Montag ausgebrochen und frisst sich durch tiefe Schluchten und bergige Gebiete.
Ein weiteres Feuer, das „Line Fire“, hat nordöstlich von Los Angeles bereits 14.000 Hektar Wald vernichtet und führte zur Evakuierung mehrerer Orte. Die Brände wurden durch eine tagelange Hitzewelle begünstigt. Die Polizei hat im Zusammenhang mit den Bränden einen Verdächtigen wegen Brandstiftung festgenommen. Gestern ließ die Hitze etwas nach, was auf eine mögliche Entspannung der Lage hoffen lässt, doch die Situation bleibt kritisch.