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Fahndung deckte großangelegte Steuerhinterziehung auf

08.12.2024 • 12:37 Uhr
Hausdurchsuchungen in Wien, Graz, Salzburg und Oberösterreich
Hausdurchsuchungen in Wien, Graz, Salzburg und Oberösterreich (C) APA/THEMENBILD

Zwei Verdächtige dürften Hunderten von Personen angeblich gemeinnützige Vereine aus dem Kultur- und Handwerksbereich verkauft haben, um mit diesen keine Steuern zahlen zu müssen.

Die Steuerfahndung im Amt für Betrugsbekämpfung hat in Österreich einen schwerwiegenden Fall von Steuerhinterziehung aufgedeckt. Zwei Verdächtige dürften Hunderten von Personen angeblich gemeinnützige Vereine aus dem Kultur- und Handwerksbereich verkauft haben, um mit diesen keine Steuern zahlen zu müssen. Da viele Käufer aus Verschwörungsbewegungen stammen, wird nicht ausgeschlossen, dass diese den Erwerb bewusst tätigten, hieß es aus dem Finanzministerium zur APA.

Nach aufwendigen Ermittlungen schlug die Steuerfahndung Anfang November zeitgleich mit sieben Hausdurchsuchungen in Wien, Graz, Salzburg und Oberösterreich zu. Als Hauptverdächtige gelten ein 40-Jähriger und ein 51-Jähriger. Sie werden laut dem Ministerium verdächtigt, seit 2019 durch die Gründung und den anschließenden Verkauf von Hunderten Vereinen “eine lukrative Einnahmequelle aufgebaut zu haben”.

Sogenannte Schulungen durchgeführt

Im Vorfeld der Vereinsverkäufe sollen demnach sogenannte Schulungen durchgeführt worden sein, die den Käufern vermitteln sollten, wie sie mithilfe der erworbenen Vereine Steuern umgehen können. “Die Einnahmen aus den Vereinsverkäufen sowie den Schulungen wurden nicht ordnungsgemäß erklärt oder als ‘steuerfrei’ in verschiedenen Vereinen deklariert”, so das Ministerium.

Darüber hinaus wurden bei den Hausdurchsuchungen 100.000 Euro Bargeld und zahlreiche Uhren aus dem Luxussegment sichergestellt sowie muskelaufbauende Medikamente chinesischer Herkunft entdeckt. Diese wurden für weitere Ermittlungen an den Zoll übergeben.

„Wachsames und entschlossenes Vorgehen“

“Der jüngste Erfolg der Steuerfahndung zeigt einmal mehr, dass wir wachsam und entschlossen gegen Steuerbetrug vorgehen. Solche kriminellen Machenschaften schaden unserer Gesellschaft und benachteiligen alle ehrlichen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Es bleibt unsere oberste Priorität, den Rechtsstaat und die finanzielle Fairness für alle zu gewährleisten”, sagte Finanzminister Gunter Mayr.