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Gestürzter Diktator Assad meldet sich erstmals zu Wort

16.12.2024 • 17:54 Uhr
FILE - Russian President Vladimir Putin, right, and Syrian President Bashar Assad watch troops marching at the Hemeimeem air base in Syria, on Dec. 11, 2017. (Mikhail Klimentyev, Sputnik, Kremlin Pool Photo via AP, File)
Syriens Ex-Präsident Assad (links) und Russlands Machthaber Putin (Archiv)

Mikhail Klimentyev/Kremlin Pool/AP

Auf Telegram hat sich der ehemalige syrische Präsident Baschar al-Assad zu seiner Flucht aus Damaskus geäußert.

Bisher hatte der nach Moskau geflohene syrische Ex-Präsident Baschar al-Assad geschwiegen. In den frühen Morgenstunden des 8. Dezember hatte der Diktator klammheimlich das Land verlassen. Lange Zeit war gerätselt worden, wohin Assad sich abgesetzt hatte. Dann war klar, Assad und seine Familie – Frau und Kinder waren zu diesem Zeitpunkt bereits in Moskau – haben Asyl aus humanitären Gründen in Putins Reich erhalten. Doch seither herrschte Stillschweigen – bis jetzt.

Auf Telegram veröffentlichte Assad nun angeblich ein Statement auf dem Kanal der syrischen Präsidentschaft und soll sich zu seiner Flucht geäußert haben. Unklar ist jedoch, wer den Kanal derzeit kontrolliert, wie BBC und CNN mitteilen. In dem Statement heißt es: „Meine Abreise aus Syrien war weder geplant noch fand sie in den letzten Stunden der Kämpfe statt, wie einige behauptet haben. Im Gegenteil, ich blieb in Damaskus und übte meine Aufgaben bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags, 8. Dezember 2024, aus“,

Assad flüchtete zunächst nach Latakia

Weiter heißt es, wie CNN berichtet, Assad habe, als die syrische Hauptstadt in die Hände der Rebellen fiel, zur russischen Militärbasis in seiner Hochburg in der Provinz Latakia begeben, um „die Kampfhandlungen zu überwachen. Dort habe er mitansehen müssen, dass die syrischen Truppen ihre Stellungen aufgegeben hätten.

Auch auf die Hmeimim-Basis habe es „verstärkte Angriffe durch Drohnenangriffe“ gegeben. Am Abend des 8. Dezember hätten ihn die Russen schließlich aufgefordert, das Land zu verlassen und nach Russland zu flüchten. „Zu keinem Zeitpunkt dieser Ereignisse habe ich in Erwägung gezogen, zurückzutreten oder Zuflucht zu suchen, noch hat irgendjemand oder eine Partei einen solchen Vorschlag gemacht. Die einzige Handlungsmöglichkeit war, den Kampf gegen den terroristischen Ansturm fortzusetzen“, hieß es in der Erklärung weiter.

Seine Präsidentschaft habe „Sinn verloren“

In dem Statement heißt es weiter, sein Amt als Präsident habe nach der Machtübernahme des Landes durch „Terroristen“ seinen „Sinn verloren“. Und: „Wenn der Staat in die Hände des Terrorismus fällt und die Fähigkeit verloren geht, einen sinnvollen Beitrag zu leisten, verliert jede Position ihren Zweck, und ihre Ausübung wird bedeutungslos.“