Mit Mut, Hingabe und ohne Plan B

Seit ihrem sechsten Lebensjahr steht Alisha Todorovic bereits auf der Tanzfläche und konnte mit ihrem Talent schon vieles erreichen – doch sie will noch höher hinaus.
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Alisha Todorovic (20) besuchte bis zu ihrem 17. Lebensjahr die HAS Bregenz. Im Anschluss absolvierte sie ein freiwilliges soziales Jahr im Kindergarten und ist seitdem als Kinderbetreuerin tätig. Seit fast acht Jahren steht sie nun schon auf professionellem Tanzbein. Mit ihrem Talent, ihrer Ausstrahlung und ihrem Kampfgeist gebührt ihr wohlverdient der Titel der Österreichischen Solomeisterin 2023.
Web: www.alishat.com
Alisha ist wohl die Art Mensch, an der man sich ein Beispiel nehmen sollte. Seit 14 Jahren tanzt sie für ihr Leben gerne und träumt von der ganz großen Bühne. Von einstmaligen Niederlagen lässt sie sich keinesfalls unterkriegen. Die Harderin hat ein großes Ziel vor Augen, an dem sie festhalten wird, bis sie es erreicht hat.
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Der Auftakt
„Als ich mit 12 Jahren durch die Überredungskünste meiner Mama an meiner ersten Hip-Hop-Stunde teilnahm, wusste ich sofort, dass das mein Hauptberuf werden soll.“ Seit diesem Tag ging es für Alisha bergauf. Das Naturtalent wurde nach nur einem halben Jahr in ihre erste Showgruppe aufgenommen. In den folgenden Jahren war sie in drei weiteren Crews aktiv und nahm an zahlreichen Meisterschaften sowie Musikvideos und Werbekampagnen teil. Seit drei Jahren gibt sie Tanzunterricht für Kids und Erwachsene und leitet ihre eigene Crew, die 2023 die Österreichische Meisterschaft im Hip-Hop gewinnen konnte. Ihre größten Erfolge sind die Süddeutsche Solomeisterin 2020, die Österreichische Solomeisterin 2023 und ihre Bühnenshow bei der Tour von Peter Fox in Zürich.

“Kindi” und Karriere
Da die 20-Jährige ihr Hobby noch nicht zum Beruf machen konnte, arbeitet sie nebenbei im Kindergarten. „Die Zeit mit den Kindern macht mir wirklich sehr viel Spaß. Würde ich nicht tanzen, würde ich definitiv hauptberuflich als Kindergärtnerin arbeiten wollen“, schwärmt sie.
Ihr monatliches Einkommen setzt sie größtenteils für ihre tänzerische Weiterbildung ein. „Ich investiere ungefähr 70 Prozent meines Einkommens in meine Karriere“, erklärt die junge Frau.

Zeitintensives Hobby
Durch ihre 50-prozentige Anstellung bleibt genug Freizeit für ihre Leidenschaft, die von Urban beziehungsweise Hip-Hop, Commercials, Heels und Freestyle bis hin zu Ballett, Jazz, Funk und House reicht. Sie trainiert verschiedenste Tanzstile, um auf der Bühne vielseitig einsetzbar zu sein. Pro Woche investiert Alisha zehn bis 15 Stunden ins Tanzen. „Zu Schulzeiten hatte ich fast täglich bis spät abends Training und musste anschließend um fünf Uhr morgens aufstehen, um noch meine Hausaufgaben zu erledigen. Das war eine stressige Zeit“, teilt sie mit. Mittlerweile sei es aber kein Problem mehr, so viele Stunden in ihre Karriere zu stecken.
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Rhythmisch unterwegs
Alisha reist regelmäßig für längere Zeit in verschiedenste Städte Europas, zuletzt nach London und Berlin, um mit den Besten zu trainieren. Wann, wo und bei wem sie Unterricht nimmt, entscheidet sie im Vorhinein und stellt sich ihren eigenen Stundenplan zusammen. „Ziel ist es, mich immer mehr weiterzubilden und herauszufordern. Jeder Tanzlehrer kann dir irgendetwas Neues beibringen“, so Alisha.
„Es gibt keinen Plan B und ich bin mir sicher, dass ich keinen brauchen werden.“
Alisha Todorovic, Tänzerin
Bizeps für den Beat
„In meinem London-Aufenthalt habe ich vor allem gelernt, dass ich unbedingt ins Fitnessstudio gehen muss“, lacht die 20-Jährige. Sie habe aufgrund der anspruchsvollen Kurse gemerkt, dass ihr Körper spezielles Training benötigt, um jeden Schritt exakt ausführen zu können. „Seitdem betreibe ich regelmäßig Krafttraining, mit dem Ziel, Muskeln aufzubauen. Dadurch kann ich zukünftig schnellere und kräftigere Bewegungen durchführen und durch stärkere Ausdauer, viel länger mit voller Energie tanzen.“ Durch Alishas proteinreiche Ernährung wird dieses Vorhaben bestärkt.

Hinter den Kulissen
Die Harderin bewirbt sich immer wieder bei großen Castings für TV-Produktionen. Konzerttouren und Co., bis jetzt jedoch ohne Erfolg. „Ich habe es oft in die engere Auswahl geschafft, aber bis zur Spitze gereicht hat es noch nicht.“ Alisha begründet ihre Aussage mit ihrem Alter und der dementsprechend geringen Erfahrung. Außerdem ist sie nur 1,60 Meter groß, wobei viele Castings eine Mindestgröße von 1,70 Meter voraussetzen. „Es stört mich schon, dass ich mich meiner Größe wegen nicht überall bewerben kann. Aber daran kann ich nun mal nichts ändern.“
All die Hindernisse beeinflussen aber nicht das befreiende Gefühl, welches Alisha während des Tanzens überkommt. „Tanzen fühlt sich an, als würde ich ganz laut schreien, und alle meine Gefühle rauslassen, nur ohne zu schreien“, beschreibt sie. Immer wenn Alisha von ihrer Arbeit spricht, fangen ihre Augen an zu strahlen und die Aufregung in ihrer Stimme ist unüberhörbar.

Kein Plan B
Auch wenn der finale Durchbruch noch auf sich warten lässt ist Alisha sich sicher, dass sie irgendwann noch ganz groß rauskommen wird. „Es gibt keinen Plan B und ich bin mir auch sicher, dass ich keinen brauchen werde“, betont sie mit kräftiger Stimme. Dass sie diese Stärke und Motivation aufbringt, hat sie unter anderem ihrer Mutter zu verdanken. „Mein allergrößter Fan ist meine Mami. Sie unterstützt mich seit dem ersten Tag, kommentiert alle meine Videos auf Instagram und sitzt bei jeder meiner Shows im Publikum“, erzählt Alisha mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
“Never give up”
Jungen ambitionierten Menschen gibt Alisha folgenden Rat: „Gebt Gas, bleibt dran, traut euch Neues auszuprobieren, und verliert niemals den Spaß daran.“
Die eifrige Tänzerin arbeitet hart für ihren Traum, denn sie lebt unter dem Motto „Never give up“. Dass es Alisha an Durchhaltevermögen und Kampfgeist nicht fehlt, macht sie im Gespräch mit der NEUE immer wieder deutlich. Wenn jeder Mensch diese Stärke, dieses Selbstbewusstsein und diesen Optimismus besäße, dann würden wir in einer Welt ohne Grenzen und Zweifel leben.
