Ein Klassiker in neuem Glanz
Spektakuläre Rachegeschichte, meisterhaft inszeniert: „Der Graf von Monte Christo“ begeistert.
Der „Graf von Monte Christo“ zählt neben dem Abenteuerklassiker „Die drei Musketiere“ zu Dumas‘ Meisterwerken. Es ist 1845/46 entstanden und handelt von Liebe, Verrat und Rache: Der junge Seemann Edmond Dantès wird am Tag seiner Hochzeit aufgrund einer Intrige verhaftet und kommt in den Kerker von Château d‘If, einer Festung auf einer Felseninsel vor Marseille in Südfrankreich.
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Entstaubt
Die Filmemacher haben in ihrer komprimierten Version so manches gestrichen und neu erfunden, um sich auf die psychologische Dimension der Figur von Dantès zu konzentrieren, dem nach 14 Jahren die Flucht gelingt. Unter der Identität des Grafen von Monte Christo kehrt er nach Paris zurück, um sich an den Verrätern zu rächen. Delaporte und La Patellière verwandeln den tapferen, aber etwas naiven Dantès in wenigen Sequenzen in einen mysteriösen und furchterregenden Rächer. Hin- und hergerissen zwischen Schmerz und Rache durchläuft er verschiedene Phasen, die von Verzweiflung bis zu angehendem Wahnsinn reichen.
Superhelden
Richard Chamberlain und Gérard Depardieu waren berühmte Vorgänger von Niney. Doch im Gegensatz zu ihnen verkörpert Niney einen finsteren und rätselhaften Protagonisten. Dass sein Aufenthalt im Kerker und der politische Hintergrund dabei etwas zu kurz kommen, ist bei ihrer Interpretation allerdings etwas bedauerlich. Die Geschichte spielt in der Zeit nach der Französischen Revolution zwischen 1815 und 1838. Der Film bettet das Geschehen visuell meisterhaft in die Orte des Romans ein. Die Rekonstruktion von Paris mit einigen hochwertigen digitalen Spezialeffekten ist beeindruckend, die Landschaftsbilder atemberaubend, die Fechtszenen und die historischen Kostüme großartig. Ein Film, bei dem die Länge von knapp drei Stunden im Nu verfliegt.
