Allgemein

Vom Knecht zum Nikolaus

05.12.2025 • 16:56 Uhr
Vom Knecht zum Nikolaus
Martin Rein trägt sein Nikolausgewand mit Stolz und voller Begeisterung. Stiplovsek (2)

Martin Rein schlüpft als Nikolaus in eine ganz besondere Rolle und zaubert damit vielen Kindern ein Lächeln ins Gesicht.

Welche Aufgaben übernehmen Sie und wie sind Sie dazu gekommen?

Martin Rein: Ich bin zuständig für die Organisation der Nikolausaktion der Pfarre St. Christoph von Dornbirn. Jedes Jahr verkleide ich mich als Nikolaus und gehe zu den Familien nach Hause. Anfangs ging ich noch als Knecht Ruprecht mit, später dann als Nikolaus. Ich mache das seit 35 Jahren und es wurde mir praktisch in die Wiege gelegt. Mein Vater war selbst Nikolaus und ist damals auch verkleidet zu uns nach Hause gekommen.

Wie läuft die Vorbereitung ab?

Rein: Es gibt eine zweiwöchige Anmeldezeit, in der die Familien telefonisch einen Termin vereinbaren können. Danach erstelle ich die Einsatzpläne für die Nikoläuse. Bei uns sind heuer acht Nikoläuse an zwei Tagen unterwegs. Die Eltern deponieren die vorbereiteten Geschenke und Briefe vor der Haustür und die Nikoläuse und Knecht Ruprechte nehmen sie dann mit hinein.

Welchen Schwierigkeiten begegnen Sie, wenn Sie als Nikolaus unterwegs sind?

Rein: Eigentlich gibt es kaum noch Schwierigkeiten. Früher kam es manchmal vor, dass die Erwachsenen im Vorfeld schon Alkohol getrunken hatten. So konnte die ganze Stimmung zerstört werden. Heutzutage passiert das zum Glück kaum noch. Abgesehen davon ist das Kostüm gelegentlich sehr warm, sodass man in den Häusern stark schwitzt.

Gab es im Laufe der Jahre Veränderungen?

Rein: Früher gab es oft übermäßig viele Geschenke. Da wurde das Nikolausfest fast genauso groß gefeiert wie Weihnachten. Heute ist das deutlich besser geworden. Die Familien beschränken sich meist auf ein kleines Säckchen oder ein gemeinsames Geschenk. Außerdem sind die Kinder besser vorbereitet und die Eltern machen ihnen nicht mehr so viel Angst vor dem Nikolaus, wie es früher oft der Fall war. Viele Kinder tragen auch Gedichte oder Lieder vor, das finde ich toll.

Bekommen Sie für Ihren Einsatz etwas zurück?

Rein: Das was wir machen ist alles ehrenamtlich. Die gesammelten Spenden gehen an bedürftige Menschen in Rohrbach. Natürlich veranstalten wir am Ende der Aktion ein Essen für alle Mithelfer, das ist immer ein schöner Abend. Aber das Schönste ist für mich sowieso, wenn ich die Freude und Aufregung der Kinder sehen darf. Mona Pfefferkorn

Vom Knecht zum Nikolaus
Heuer sind acht Nikoläuse in Rohrbach unterwegs und bringen Geschenke und Freude in die Häuser.