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“Quo vadis, Aida?” ist der große Gewinner

12.12.2021 • 17:30 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Jasna Đuričić in "Quo vadis, Aida?": beste Darstellerin
Jasna Đuričić in “Quo vadis, Aida?”: beste Darstellerin Farbfilm

Jasmila Žbanić räumte bei Gala der Europäischen Filmpreise ab.

Preis der Jury in Cannes, bester Film bei den Festivals in Sarajevo, Valenciennes und Montréal, drei Schauspielerpreise für den Deutschen Franz Rogowski (45), einer für den Wiener Georg Friedrich (55), offizieller österreichischer Kandidat für den Auslands-Oscar und und und: Ja, der Tiroler Sebastian Meise (45) hat mit „Große Freiheit“, seinem Drama über einen Homosexuellen im Gefängnis und die seinerzeit nicht nur moralischen, sondern auch rechtlichen Verurteilungen wegen gleichgeschlechtlicher Liebe, einen wahren Erfolgslauf. Hier unsere Filmkritik: https://www.kleinezeitung.at/kultur/kino/filme/6062356/Film-der-Woche_Grosse-Freiheit_Der-Liebe-wegen-verurteilt

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"Quo vadis, Aida?" ist der große Gewinner
Regisseur Sebastian Meise und seine Hauptdarsteller im Drama “Große Freiheit”, Franz Rogowski und Georg FriedrichAPA

Drei aus Meises Filmteam hatten sich schon Mitte November freuen dürfen, als die „Exellence Awards“ der Europäischen Filmpreise wie üblich vorab bekanntgegeben worden waren: die Französin Crystel Fournier (beste Kamera) sowie der norwegische Jazztrompeter Nils Petter Molvær und der deutsche Saxophonist Peter Brötzmann (beste Filmmusik). Samstagabend (11. Dezember) hätte es beim Europäischen Filmpreis für den nominierten Franz Rogowski eine weitere Chance gegeben. Aber zum besten Darsteller wurde in Berlin der abwesende Waliser Anthony Hopkins (82) als Demenzkranker in „The Father“ von Florian Zeller (England/Frankreich) gekürt. Regisseur Florian Zeller holte sich mit Christopher Hampton auch den Drehbuchpreis. Hier unsere Filmkritik: https://www.kleinezeitung.at/kultur/kino/filmkritiken/6025362/Film-der-Woche_The-Father_Inneres-Verwirrspiel-eines-Vaters-mit

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Es wurde dann aber doch noch ein Abend auch in Rot-Weiß-Rot: “Quo vadis, Aida?”, Jasmila Žbanićs Drama über die Übersetzerin Aida, die im Juli 1995 in Srebrenica für die Vereinten Nationen tätig ist, war gleich in vier Sektionen nominiert. Es ist dies eine österreichische Koproduktion mit neun anderen Ländern. Žbanić erhielt den Preis für die beste Regie und für den besten Film, Jasna Đuričić wurde als beste Darstellerin geehrt. Hier unsere Filmkritik: https://www.kleinezeitung.at/kultur/kino/filmkritiken/5998507/Film-der-Woche_Quo-Vadis-Aida_Ein-wuchtiger-Gedenkfilm

"Quo vadis, Aida?" ist der große Gewinner
Beste Regie, bester Film: Jasmila Žbanić punktete mit “Quo vadis, Aida?” vollAP

Die mehr als 3800 Mitglieder der in Berlin ansässigen Europäischen Filmakademie hatten zum 34. Mal abgestimmt. Deren Entscheidungen wurden wegen der Pandemie wie schon im Vorjahr nur in einem Livestream verkündet. Die deutsche Schauspielerin Annabelle Mandeng moderierte in der Arena Berlin souverän vor kleinem Publikum und einigen der Preisträgerinnen und Preisträger.

Auch die Ehrenpreise waren schon zuvor festgestanden: für die ungarische Regisseurin und Drehbuchautorin Márta Mészáros und die dänische Regisseurin und Drehbuchautorin Susanne Bier. Als eine der wenigen hatte sich Bier persönlich in den weiten Hallen der Arena Berlin eingefunden, um dort den Ehrenpreis für “Europäische Leistungen im Weltkino” entgegenzunehmen. Die 61-Jährige, die 2011 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film mit “In einer besseren Welt” gewann, war mit dem Werk einst auch die erste Frau, die beim Europäischen Filmpreis die Regietrophäe für sich reklamieren konnte. “Dass es diese Gala heute Abend trotz der Weltlage gibt, ist ein unglaublicher Beweis für die Lebenskraft des europäischen Kinos”, freute sich die Filmemacherin in ihrer Dankesrede.

www.europeanfilmawards.eu