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Die Spielwiese der Stars von morgen

12.01.2024 • 15:05 Uhr
Jacob Elordi <span class="copyright">shotwell</span>
Jacob Elordi shotwell

Welche Rolle die Streamer in der Starwerdung spielen.

Das nennt man wohl einen Lauf haben: Mit „Priscilla“ ist er derzeit als Elvis in den Kinos zu sehen, seit Mitte Dezember sorgt er in „Saltburn“ (Amazon Prime) – eine fabelhaft schräg-eskapistische „Der talentierte Mr. Ripley“-Version von Emerald Fennell – für Furore. Und schon hat sich Jacob Elordi in die nächste begehrte Hauptrolle katapultiert: Unter der Regie von Guillermo del Toro soll er Frankensteins Monster verkörpern. Die Kollegenschar ist herzeigbar: Christoph Waltz, Oscar Isaac, Mia Goth und das österreichische Talent Felix Kammerer.

Ebenso wenig wie an Elordi kommt man derzeit an Jeremy Allen White vorbei. Bei den Golden Globes holte er sich letzten Sonntag, wie schon das Jahr davor, den Golden Globe für seine Rolle als Koch in „The Bear“ ab. Seine jüngste Werbekampagne für Calvin Klein muss man nicht besprechen, sie hat in den letzten Tagen Instagram und Co. regelrecht tapeziert.

Jeremy Allen White <span class="copyright">beck</span>
Jeremy Allen White beck

Die übliche Starmaschine Hollywoods, könnte man meinen, und doch machen sich die Umbrüche in der Unterhaltungsbranche auch hier bemerkbar: Die Streamingwelt hat längst ein Wörtchen mitzureden, wenn es darum geht, wer der nächste Star wird. Serien sind die Spielwiese, die Aufwärmrunde, die Rutsche in Richtung Kino. Jacob Elordi ist kein Einzelfall, aber ein Paradebeispiel: Die Serie „Euphoria“ (HBO/SKY) über Höhen, Tiefen, Selbstfindung und Selbstverlust einer Runde Jugendlicher, hat nicht nur ihn, sondern auch Hunter Schafer, Sydney Sweeney und Barbie Ferreira ins Rampenlicht geholt. Für Zendaya war die Serie ein zusätzlicher Karriere-Boost.

Hunter Schafer <span class="copyright">strauss</span>
Hunter Schafer strauss

Es sind die Stars der Generation Z und später, die hier gemacht werden. Eine Generation, die durch Social Media die Selbstvermarktung von klein auf gelernt hat. Dass dies nötig ist, ist dem beständigen Datenstrom geschuldet, während die goldene Regel des Showbiz nach wie vor gültig ist: Wer nicht „in“ ist, ist zwangsläufig „out“.

Ein schwieriges Unterfangen

Hinzu kommt, dass mit der überbordenden Produktion der Streamer die Konkurrenz wie am Fließband nachwächst. Das spricht auch dagegen, dass Jacob Elordi oder Jeremy Allen White einen Superstarstatus – wie Brad Pitt, Julia Roberts oder Cate Blanchett – erreichen, der sie über Jahrzehnte gut im Geschäft hält. Nur weil jemand den Fuß in der Tür hat, heißt nämlich nicht, dass er schon eintreten darf.

Erfolgsgeschichten der Streaming-Ära’

Wie durchgetaktet man das möglicherweise kurze Zeitfenster nutzen kann, zeigt Millie Bobby Brown, die mit der Mysteryserie „Stranger Things“ (Netflix) von null auf hundert katapultiert wurde. Zwölf Jahre war sie alt, als die Serie gestartet ist, nun, mit 19, hat zwei sie zwei Godzilla-Blockbuster hinter sich, ein Buch geschrieben, eine eigene Kosmetiklinie und über 63 Millionen Follower auf Instagram. Längst ist sie eines der Aushängeschilder von Netflix. Das muss kein Schaden sein, produziert der Streamer doch auch selbst Kinofilme. Dass etwa der Österreicher Felix Kammerer für „Frankenstein“ verpflichtet wurde, hat nicht unwesentlich damit zu tun, dass er in Edward Bergers oscargekröntem, und von Netflix produzierten, Filmversion von „Im Westen nichts Neues“ die Hauptrolle spielte. Die erst zweite Filmrolle für den Burgschauspieler. Und jetzt kommt also gleich Guillermo del Toro.

Millie Bobby Brown <span class="copyright">Weiss</span>
Millie Bobby Brown Weiss
Felix Kammerer <span class="copyright">hochmuth</span>
Felix Kammerer hochmuth