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WHO-Chef warnt vor Spitals-Kollaps im Gazastreifen

27.01.2024 • 07:31 Uhr
Rauch steigt auf nach israelischem Beschuss im Gazastreifen<span class="copyright"> APA/AFP</span>
Rauch steigt auf nach israelischem Beschuss im Gazastreifen APA/AFP

Mittlerweile seien zahlreiche Mitarbeiter und Patienten vom Krankenhaus in Khan Younis geflohen.

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor dem Kollaps einer Klinik in der zwischen israelischen Streitkräften und der islamistischen Terrororganisation Hamas umkämpften Stadt Khan Younis gewarnt. Dem Nasser-Krankenhaus gingen Treibstoff, Nahrung und Vorräte aus, schrieb Tedros Adhanom Ghebreyesus in der Nacht zum Samstag auf der Online-Plattform X (vormals Twitter).

Klinik zusammengebrochen

Wegen der Kämpfe seien Hunderte Patienten und Klinikmitarbeiter geflohen, und die Lieferungen von Nachschub seien „schwierig“, sagte Ghebreyesus. Derzeit befinden sich ihm zufolge 350 Patienten und 5000 Vertriebene in der Klinik. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen teilte mit, die wesentliche medizinische Versorgung im Nasser-Krankenhaus sei zusammengebrochen. Die Klinik sei die größte noch funktionierende Gesundheitseinrichtung im Gazastreifen.

Hamas-Hochburg

Israels Armee hat in Khan Younis zuletzt Dutzende Stellungen der Hamas angegriffen. Die israelische Bodenoffensive ist eine Reaktion auf das Massaker vom 7. Oktober, bei dem die islamistische Terrororganisation im israelischen Grenzgebiet 1.200 Menschen brutal tötete und ungefähr 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppte. Khan Younis ist die größte Stadt im Süden des Gazastreifens und gilt als Hamas-Hochburg. Israel vermutet in dem Tunnelnetzwerk in der Gegend die Führung der Terrororganisation sowie auch israelische Geiseln. Das Militär hatte zuvor mitgeteilt, um den Betrieb der Nasser-Klinik und des Amal-Krankenhauses in Khan Younis sicherzustellen, sei man in Kontakt mit deren Direktoren sowie dem medizinischen Personal vor Ort.