PTI dürfte Wahl gewonnen haben

17 Stunden nach Wahlschluss waren erst 34 von 266 Parlamentssitzen ausgezählt. Mit der Zeit zeichnet sich aber ein Sieg der Oppositionspartei ab.
Mehr als 17 Stunden nach Wahlschluss war in Pakistan noch immer kein Wahlergebnis veröffentlicht worden. Um 9 Uhr mitteleuropäischer Zeit kam jedoch die erste Prognose. Die Oppositionspartei PTI des inhaftierten Ex-Premiers Imran Khan dürfte die Wahl gewonnen haben.
Korruptionsvorwürfe
Ihre Mitglieder durften nach einem Urteil des Obersten Gerichts nur als unabhängige Kandidaten antreten. Seit Monaten prangern Politikexperten in dem Land unfaire Wahlbedingungen an, da Pakistans Justiz die Opposition weitgehend demontiert hat. Khan sitzt unter anderem wegen Korruptionsvorwürfen im Gefängnis. Der 71 Jahre alte Politiker sieht sich als Opfer einer politischen Verschwörung und macht das mächtige Militär dafür verantwortlich.
Wahlkampf der Giganten
Rund 130 Millionen Wahlberechtigte waren am Donnerstag in der Atommacht dazu aufgerufen, über die Machtverteilung in der Nationalversammlung und in den Provinzparlamenten abzustimmen. Der dreifache Ex-Premier und Wirtschaftsmogul Nawaz Sharif, der erst kürzlich aus dem Exil zurückgekehrt war, wurde vor der Wahl als Favorit gehandelt. Als Außenseiter, aber wichtigster Kontrahent Sharifs, galt der 35-jährige Oxford-Absolvent und frühere Außenminister Bilawal Bhutto Zardari, der als Spitzenkandidat für die pakistanische Volkspartei (PPP) antrat. Die PPP und Sharifs PML-N waren zuletzt Teil einer breiten Regierungskoalition, die Khan im April 2022 gestürzt hatte.