International

Weitere Millionen zum Schutz jüdischer Gemeinden

29.02.2024 • 11:13 Uhr
Der Premierminister Rishi Sunak vor der Downing Street 10 <span class="copyright">IMAGO/ Thomas Ktych</span>
Der Premierminister Rishi Sunak vor der Downing Street 10 IMAGO/ Thomas Ktych

Im Jahr 2023 gab es über 4.000 antisemitische Vorfälle in Großbritannien. Der britische Premierminister Rishi Sunak will dagegen vorgehen.

Der britische Premierminister Rishi Sunak hat zum Schutz jüdischer Gemeinden Großbritannien weitere Millionen zugesagt. Bis zum Jahr 2028 sollen 54 Millionen Pfund (etwa 63 Millionen Euro) bereitstehen. Die jüdische Organisation Community Security Trust (CST) soll damit zum Schutz von Schulen, Synagogen und weiteren Einrichtungen nicht nur wie zugesagt heuer, sondern auch in den kommenden Jahren je 18 Millionen Pfund pro Jahr bekommen.

Antisemitische Vorfälle

Die Zahl antisemitischer Vorfälle in Großbritannien war im vergangenen Jahr nach Angaben der Organisation auf einen Höchststand gestiegen. Demnach wurden 4.103 antisemitische Vorfälle gemeldet. Rund zwei Drittel der Taten hätten sich am oder nach dem 7. Oktober ereignet, dem Tag des Terrorangriffs der islamistischen Hamas auf Israel. Israel hatte auf das Massaker später mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive reagiert.

“Das Gefüge unserer Nation ist bedroht”

„Wenn jüdische Kinder ihre Schuluniform verstecken, jüdische Studenten auf dem Campus belästigt werden, Geburtsurkunden jüdischer Kinder verunstaltet werden und jüdische Familien das Gefühl haben, am Wochenende nicht das Zentrum unserer Hauptstadt betreten zu können, dann ist das gesamte Gefüge unserer Nation bedroht“, sagte Sunak nach Angaben seiner Regierung bei einem Treffen mit dem CST am Mittwochabend.

Mehr Sicherheit für Parlamentarier und Institutionen

Die Regierung hatte bereits angekündigt, den Schutz von Parlamentariern und Institutionen zu stärken, nachdem es infolge des Gaza-Krieges zu Drohungen gegen Abgeordnete und Attacken auf Wahlkreisbüros gekommen war. Die zusätzlichen Investitionen sollen unter anderem mehr Leibwächter und Polizeipatrouillen finanzieren.