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EU-Parlament verklagt EU-Kommission

14.03.2024 • 11:58 Uhr
++ ARCHIVBILD ++ Vom 6. bis 9. Juni sind die Bürgerinnen und Bürger in den 27 Staaten der Europäischen Union dazu aufgerufen erneut ihre Volksvertreter auf europäischer Ebene zu wählen. Im Bild: Flaggen von EU-Mitgliedstaaten im Plenarsaal des Europäischen Parlaments in Straßburg, aufgenommen am 14. Dezember 2022. Das Europäische Parlament mit offiziellen Sitz in Straßburg ist das Parlament der Europäischen Union. (ARCHIVBILD VOM 14.12.2022)
APA/ Frederick Florian

Das Parlament hatte „ernsthafte Bedenken“ über die Entscheidung der Kommission geäußert, Ungarn 10,2 Milliarden Euro freizugeben.

Das Europäische Parlament verklagt die EU-Kommission wegen der umstrittenen Freigabe von Fördergeldern für Ungarn. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag aus einer Sitzung von Parlamentspräsidentin Roberta Metsola mit den Vorsitzenden der Fraktionen in Straßburg. Bereist am Dienstag hatte der Rechtsausschuss des Parlaments nahezu einstimmig – mit 16 Ja-Stimmen und einer Nein-Stimme – für die Klage votiert.

Zweifel an der Freigabe

Das Parlament hatte zuvor „ernsthafte Bedenken“ wegen der Kommissionsentscheidung vom Dezember geäußert, 10,2 Milliarden Euro an die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán freizugeben. Kritiker vermuteten einen Deal, um Orbán zur Aufhebung seines Vetos gegen EU-Hilfen von 50 Milliarden Euro für die Ukraine zu bewegen. Beim Dezember-Gipfel hielt er seine Blockade dennoch aufrecht, erst bei einem Sondergipfel am 1. Februar lenkte Orbán ein.

Justizreform in Ungarn

Die EU hatte die Fördergelder für Ungarn im langjährigen Streit um Mängel in Sachen Rechtsstaatlichkeit eingefroren. Die EU-Kommission begründete die Freigabe mit einer Justizreform in Ungarn. Diese beseitigt aus Sicht des Parlaments die Missstände aber allenfalls auf dem Papier.