International

Landwirte protestieren in Brüssel

28.03.2024 • 07:53 Uhr
Bauernproteste legen seit Sonntag 13 Uhr den Grenzübergang Deutschland - Polen bei Frankfurt/oder lahm. Vier Tage lang ist der Grenzübergang für den Verkehr blockiert. Nur Rettungsfahrzeuge und medizinische Versorgungsfahrzeuge werden durchgelassen. Die Bauern protestieren diesmal vier Tage lang. Erst Mittwoch 22 Uhr sollen Fahrzeuge wieder rollen. Verkehrschaos vorprogrammiert: Täglich verkehren über 17.000 LKW den Grenzübergang. Diese müssen nun einen Umweg von mehreren hundert Kilometern in Kauf nehmen. Auch für PKW Fahrer wird es zeitaufwändig. Lange Wartezeiten an dem Grenzübergang in Frankfurt/Oder sind zu erwarten. Die Autobahnauffahrten Frankfurt/Oder-Mitte wurde gesperrt. Die längsten Staus soll es auf polnischer Seite g
In Brüssel fahren die Traktoren auf. Imago/ Bernd März

Die Bauernproteste gehen weiter. Auch neue Zollregelungen für ukrainische Produkte haben den Unmut nicht gelindert.

Der Frust der Landwirte ist ungebrochen. Immer wieder protestieren Landwirte in Brüssel gegen die Maßnahmen der EU. Daran haben auch die kürzlich beschlossenen Zölle auf ukrainische Produkte vorerst nichts geändert.

“Gewalttätige Proteste”

„Der Unmut ist groß, friedliche Proteste sind auf jeden Fall zu akzeptieren, aber gewalttätige Proteste schaden der Sache“, sagte der Grüne EU-Abgeordnete Thomas Waitz am Donnerstag im Ö-1-Morgenjournal. Zuletzt hätten Bauern begonnen, brennende Heuballen in U-Bahn-Schächte zu rollen oder Molotowcocktails zu werfen.

ABD0101_20240224 – GRAZ – …STERREICH: Thomas Waitz (GrŸne) wŠhrend des Bundeskongress von “Die GrŸnen” am Samstag, 24. Februar 2024, im Messe Congress Graz. – FOTO: APA/ERWIN SCHERIAU
Thomas Waitz APA/ERWIN SCHERIAU

Verständnis und Kritik

Waitz, der selbst Biobauer ist, hat aber Verständnis für die Anliegen der Bauern. Die Agrarindustrie stehe unter starkem Druck, dass Großindustrielle ihre eigenen Interessen verfolgten, würde die Branche an den Rand der Rentabilität bringen, so Waitz. Die nun beschlossenen Zölle gegen ukrainische Produkte müssten zudem mehr als Schutz des eigenen Marktes und nicht als Verweigerung der Solidarität verstanden werden.

Dass sich die Proteste der Bäuerinnen und Bauern zum Teil auch gegen grüne Maßnahmen richten, ist für Waitz unverständlich und würde bedeuten, „am Ast zu sägen, auf dem man sitzt“. „Fakt ist: Ohne die Landwirtschaft werden wir weder die Klima- noch die Biodiversitätsziele erreichen“, so Waitz.