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EU-Kommission reagiert: Schärfere Regeln für Shein

26.04.2024 • 14:30 Uhr
National Assembly Adopts Measures To Penalize Fast Fashion - Paris Illustration of Fast fashion, this ephemeral fashion of which the Asian Shein or Temu have become the symbols. French parliamentarians are looking into a proposed law aimed at regulating the fashion sector and curbing fast fashion, a symbol of overconsumption, disaster environmental and crushing clothing prices.on March 15, 2024 in Paris, France. Photo by Marie Hubert Psaila/ABACAPRESS.COM Paris France PUBLICATIONxNOTxINxFRAxESPxUKxUSAxBELxPOL Copyright: xHubertxPsailaxMarie/ABACAx
Der Fast Fashion Trend, den Shein oder Temu mit Schleuderpreisen vorantreiben, steht in der Kritik. IMAGO/ Abacapress

Shein wurde in Kategorie der sehr großen Online-Plattformen eingestuft und ist damit strengeren Vorgaben unterworfen.

Dass Shein auch hierzulande schon zu den Großen im Mitbewerb der Modehändler zählt, lässt die EU-Kommission handeln. Sie nimmt den chinesischen Onlinehändler Shein, der mit Schnäppchenpreisen für Modeartikel Millionen europäischer Verbraucherinnen und Verbraucher auf seine Plattform lockt, künftig enger an die Kandare. Wie die Brüsseler Behörde mitteile, wurde Shein am Freitag im Rahmen des Digital Markets Act (DMA) offiziell in die Kategorie der sehr großen Online-Plattformen aufgenommen. Shein ist künftig durch das Gesetz für digitale Märkte strengeren Vorgaben unterworfen.

Strengere Vorgaben und Kontrollen

Wie die EU-Kommission weiter ausführte, hat Shein nach eigenen Angaben durchschnittlich mehr als 45 Millionen monatliche Nutzer in der Europäischen Union. Damit liege das Unternehmen über der Schwelle für die Einstufung als sehr große Online-Plattform.

Das bedeutet, dass Shein nun innerhalb von vier Monaten, also bis Ende August, umfangreiche Vorkehrungen zum Schutz beispielsweise vor Produktfälschungen und Verletzungen der Rechte zum Schutz geistigen Eigentums ergreifen muss. Außerdem werden für das chinesische Unternehmen jährliche Risikobewertungsberichte verpflichtend, die insbesondere mögliche nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit der Verbraucherinnen und Verbraucher unter die Lupe nehmen müssen – mit einem Schwerpunkt auf dem körperlichen und geistigen Wohlbefinden von minderjährigen Nutzerinnen und Nutzern.

19 Onlinedienste

Die Vorgaben des DSA für Digitalriesen betrafen seit Ende August zunächst 19 große Onlinedienste, darunter die Onlinehändler Amazon und Zalando, Dienste wie Google Maps sowie Plattformen wie Facebook, TikTok und der früher als Twitter bekannte Dienst X. Im Dezember kamen die jugendgefährdenden Plattformen Pornhub, Stripchat und XVideos hinzu. Inklusive Shein fallen damit inzwischen 23 große Onlinedienste in diese Kategorie. Strengere Auflagen wurden zuletzt auch für andere Billig-Marktplätze wie Temu gefordert.