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Polizei hat Pro-Palästina-Protestcamp an Uni in Los Angeles geräumt

02.05.2024 • 17:10 Uhr
May 1, 2024, Washington, District Of Columbia, USA: Commemorating International Labor Day, Pro-Palestinian demonstrators led a march towards the George Washington University encampment, demanding a ceasefire and an end to Israeli aggression in Gaza. Washington USA - ZUMAt162 20240501_znp_t162_015 Copyright: xNataschaxTahabsemx
Am 1. Mai führten Pro-Palästina-Aktivisten eine Demonstration zum Protestcamp an der George Washington Universität in Washington D.C. an. Sie forderten Waffenruhe im israelisch-palästinensischen Konflikt, sowie ein Ende der Angriffe Gazas durch Israel. Natascha Tahabsem

Proteste gegen das Vorgehen Israels im Gaza-Krieg und für eine Solidarität mit den Palästinensern kochten in den vergangenen Wochen an diversen US-Hochschulstandorten. Kritiker hingegen werfen insbesondere dem radikalen Teil der Protestbewegung Antisemitismus und die Verharmlosung der Hamas vor.

Nach dem Einsatz gegen pro-palästinensische Proteste an der Columbia-Universität in New York hat die Polizei auch in Los Angeles ein Zeltlager auf dem Campus der University of California in Los Angeles (UCLA) geräumt. Der US-Sender CNN zeigte am Donnerstagmorgen (Ortszeit) Bilder der Überreste des Camps auf dem Gelände. Zuvor hatten die Beamten demnach aufgestellte Barrikaden niedergerissen und Dutzende Demonstranten festgenommen und abgeführt.

Die Behörden hatten das Camp auf dem Gelände der UCLA am Mittwochabend (Ortszeit) als „rechtswidrige Versammlung“ deklariert. Um das verbarrikadierte Zeltlager hatten sich nach Angaben der „Los Angeles Times“ in der Folge mehrere Tausend Protestierende eingefunden, die sich den Einsatzkräften entgegenstellten und sie zunächst von dem Lager zurückgedrängt hatten. Schon in der vorangegangenen Nacht war es zu Gewalt gekommen, als Anhänger der Gegenseite eigenhändig versucht hatten, das Protestcamp einzureißen.

Auch jüdische Studierende unter den Demonstrierenden

Proteste gegen das Vorgehen Israels im Gaza-Krieg und für eine Solidarität mit den Palästinensern sind in den vergangenen Wochen an diversen US-Hochschulstandorten hochgekocht. Meist geht es dabei um die Forderung an Hochschulen und Unternehmen, finanzielle Beziehungen zu Israel zu kappen. Während einige jüdische Studierende an diesen Protesten teilnehmen, fühlen sich andere bedroht und bleiben den Uni-Geländen fern.

Kritiker werfen insbesondere dem radikalen Teil der Protestbewegung Antisemitismus und die Verharmlosung der Hamas vor – die Islamistenorganisation spricht Israel das Existenzrecht ab und hat den Gaza-Krieg mit einem beispiellosen Massaker am 7. Oktober ausgelöst. Ihnen gegenüber stehen vielerorts Proteste, die sich mit der israelischen Seite solidarisieren und eine Freilassung der von der Hamas noch immer gefangen gehaltenen Geiseln fordern.

Antisemitische Taten waren seit dem 7. Oktober an den Campussen angestiegen. Islamophobe Übergriffe ebenfalls.