4000 VW-Manager sollen auf Teile ihres Gehalts verzichten

APA/dpa/Julian Stratenschulte
Um den Konzern aus der Krise zu helfen, gibt es bei VW viele Einsparungsmaßnahmen.
Die deutsche Autoindustrie erlebt eine schwere Zeit. Vor allem Volkswagen ist stark unter Druck. In einer 70-stündigen Marathonverhandlung wurde über die Zukunft des Konzerns beratschlagt. Wie die „Kleine Zeitung“ bereits berichtete, standen am Ende dieser deutliche Einschnitte.
Kahlschlag bei Mitarbeitern
Bis 2030 soll die Beschäftigtenzahl von VW in Deutschland um 35.000 sinken. Zur Einordnung: Der gesamte Volkswagenkonzern beschäftigt mit seinen zehn Marken weltweit gut 650.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, allein in Deutschland sind es bei der Marke VW rund 120.000.
Binnen fünf Jahren soll ein Drittel davon abgebaut werden – ohne betriebsbedingte Kündigungen und sozialverträglich, wie betont wird. Die Fertigungskapazitäten in den – derzeit – zehn deutschen Werken sollen dauerhaft um 734.000 Fahrzeuge gesenkt werden. Zum Vergleich: Im Vorjahr wurden an den deutschen VW-Werken rund 1,9 Millionen Fahrzeuge hergestellt, die Kapazität liegt aber weit höher. Allein am Stammsitz in Wolfsburg, wo 60.000 Mitarbeiter tätig sind, könnten pro Jahr 800.000 Autos im Jahr gebaut werden, zuletzt waren es 480.000.
Aber auch in der Führungsriege gibt es Einschnitte. Laut Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ soll das Management die Finanzlücke ebenfalls mit schließen. 4000 VW-Manager sollen daher auf zehn Prozent ihres Einkommens verzichten.
Allein ist VW mit den Problemen jedenfalls nicht. Ein wesentlicher Knackpunkt für die Nachfrageschwäche sei der Preis der Neuwagen – nicht nur bei Elektrofahrzeugen, erklärte Professor Werner Olle vom Chemnitz Automotive Institute der Deutschen Presse-Agentur.
„Auch bei Verbrennerfahrzeugen ist das Preisniveau deutlich gestiegen. Sie sind alles andere als ein Schnäppchen.“ Für die Zukunft erwartet der Experte, dass E-Autos billiger und damit attraktiver für Verbraucher werden. So könnten die Batteriekosten, die einen wesentlichen Posten bei Neuwagen ausmachen, in den nächsten Jahren um 25 bis 30 Prozent sinken.