Vielfalt im Kunstraum Dornbirn

the artist/Bildrecht Vienna
Der Kunstraum Dornbirn hat das Programm für 2024 bekannt gegeben. Nach zwei deutschen Künstlerinnen werden auch heimische Positionen präsentiert.
Mit einfallsreichen Metallkonstruktionen von Toni Schmale, imposanten Werken aus Papier von Angela Glajcar und einer Gruppenausstellung lokaler Kunstschaffender hat der Kunstraum Dornbirn auch im kommenden Jahr wieder ein vielseitiges Programm zusammengestellt.
Maschinen
Im Bereich des Bildhauerischen sind die skulpturalen Arbeiten von Toni Schmale angesiedelt, die vom 16. Februar bis 9. Juni in Dornbirn präsentiert werden. Die 1980 in Hamburg geborene Künstlerin lebt und arbeitet in Wien, wo sie sich nach ihrem Medienkunststudium in Leipzig an der Akademie der bildenden Künste auf das Performative fokussierte. Seither war sie im In- und Ausland auf zahlreichen Ausstellungen vertreten.
In ihren Arbeiten entwirft sie aus Metall, Beton oder Gummi Maschinen, die bei genauerer Betrachtung keine Funktion haben und gestaltlich der Fantasie entsprungen sind. Thematisch greift sie stereotype Geschlechterzuschreibungen oder -konstruktionen und soziale Machtverhältnisse auf und verdeutlicht deren Wechselwirkungen mit ironischem Humor. Für die ehemalige Montagehalle des Kunstraums entwickelt Schmale eine Arbeit, die zu dem zentralen installativen und inhaltlichen Motiv der Tankstelle und der Architektur in spannendem Wechselverhältnis steht.
Architektonisch
Im Sommer wird Angela Glajcar in „Flashback“ monumentale Installationen aus Papier sowie kleinere Objekte mit dem natürlichen Licht des Kunstraums in Szene setzen. Ihre architektonisch-strukturierte Konzeption ergibt sich aus dem Dialog mit dem Raum zum stimmungsvollen je nach Tageszeit veränderten Gesamtwerk.

the artist
Die deutsche Künstlerin (Jahrgang 1970) studierte Bildhauerei in Nürnberg und unterrichtete später in mehreren Universitäten. Die Werke Glajcars sind weltweit in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt worden. Durch die papierne Materialität sind die Arbeiten geprägt von scheinbarer Leichtigkeit und poetisch anmutender Plastizität. Glajcar reißt die großen Papierbögen in Form und addiert sie, gleich einer Staffelung, zu raumgreifenden Gebilden. Der Arbeitsprozess ist direkt, physisch fordernd und zeitintensiv. Zwei Arbeiten der seit 2006 erarbeiteten Werkserie „Terforation“ werden im Kunstraum Dornbirn erstmals gemeinsam gezeigt (21. Juni bis 1. Dezember).
Öffentliche Ausschreibung
Zum Jahresende werden im grenzüberschreitenden Format „Heimspiel“ heimische zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler mit Bezug zu Vorarlberg, dem Fürstentum Liechtenstein und den fünf Kantonen der Ostschweiz sichtbar gemacht.
Die Kunstschaffenden werden zu einer öffentlichen Ausschreibung im Frühjahr 2024 eingeladen, ihre Arbeiten zu präsentieren.
Aus dem Portfolio an Bewerberinnen und Bewerbern werden fünf Ausstellungen kuriert, die ab dem 13. Dezember 2024 neben dem Kunstraum Dornbirn im Kunstmuseum St. Gallen, der Kunst Halle Sankt Gallen, im Werk2 in Arbon des Kunstmuseums Thurgau und im Kunsthaus Glarus zu sehen sein werden. Für diese Ausstellung werde der Kunstraum Dornbirn von der üblichen Ausrichtung auf raumgreifende Installationen abweichen.