Kultur

„Wir wollen ein Sprachrohr der Kinder sein“

02.01.2024 • 23:00 Uhr
Der heiratsunwillige kleine Prinz ist die Titelfigur der neuen Produktion des Puppenthaters Hard.   <span class="copyright">Adrian Biatel</span>
Der heiratsunwillige kleine Prinz ist die Titelfigur der neuen Produktion des Puppenthaters Hard. Adrian Biatel

Das Puppentheater Hard zeigt in der Kammgarn das Stück „Himmelblau muss heiraten“ – eine Geschichte für kleine und große Menschen

Vor rund zwanzig Jahren kam im Verein „Verein:t mit Kindern wachsen“ in Hard, der sich für alternative Schulformen einsetzte, die Idee auf, auch selber kreativ zu werden, erzählt Iris Biatel-Lerbscher. Das war die Geburtsstunde des Puppentheaters Hard, das ab kommenden Samstag seine mittlerweile 20. Produktion zeigt.

Biatel-Lerbscher wurde damals dazugeholt, weil sie Erfahrung im Amateurtheaterbereich hatte. Gespielt wurde anfangs in einer Schule. Bald aber wurden die Vorstellungen in die Kammgarn verlegt, wo Biatel-Lerbscher jahrelang im Vorstand war, und bis heute ist die Kulturwerkstätte der Spielort des Puppentheaters.

Theatermacherin Iris Biatel-Lerbscher. <span class="copyright"> Privat</span>
Theatermacherin Iris Biatel-Lerbscher. Privat

„Zottelhaube“ hieß 2003 das erste Stück, das gezeigt wurde. „Wir haben am Anfang Märchen gespielt, aber dann ziemlich schnell angefangen, die Stücke selber zu schreiben“, erinnert sich Biatel-Lerbscher. Inhaltlich sei es darum gegangen, Themen zu finden, die Kinder bewegen, erklärt sie. „Wir wollten ein Sprachrohr der Kinder in Richtung Eltern sein und deren Interessen und Gefühle auf die Bühne bringen.“ Natürlich sei es auch darum gegangen, Kinder zu unterhalten, sagt sie.

Verschiedene Elemente

Angefangen hat die Gruppe als reines Puppentheater. Mittlerweile gehen die Produktionen mehr in Richtung Figurentheater mit vielen schauspielerischen Elementen. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Musik, die oftmals live gespielt wird. „Wir versuchen, verschiedene künstlerische Elemente miteinander zu verbinden“, erläutert Biatel-Lerbscher. Dazu gehöre etwa auch das Bühnenbild. Sie selbst war in den vergangenen Jahren für das Stück und die Regie zuständig.

Fünf Spielerinnen sind heuer im Einsatz.   <span class="copyright">Adrian Biatel</span>
Fünf Spielerinnen sind heuer im Einsatz. Adrian Biatel

In diesem Jahr ist nun das Stück „Himmelblau muss heiraten“ zu sehen, eine Geschichte, die vor zehn Jahren schon einmal gespielt wurde. „Sie ist in den zehn Jahren gereift“, sagt Biatel-Lerbscher und mit einem Grinsen fügt sie hinzu, „so wie wir“. Die Geschichte sei bunter und diverser geworden, beschreibt sie die überarbeitete Fassung. Zudem seien nun fünf Spielerinnen beteiligt, 2013 waren es nur zwei.

„Himmelblau muss heiraten“

Spielerinnen und Puppenbau:

Sonja Biatel-Kassler, Angelika Büchele-Herburger, Iris Lerbscher-Hercher, Nina Steiner, Heidi Woitsche.

Komposition, Liedtexte und Livemusik: Ossi Weber.

Kostüme/Bühnenbild: Puppentheater Hard.

Bewegung und Choreografie: Claudia Grava-Birnbaumer.

Stück und Regie: Iris Biatel-Lerbscher.

Aufführungstermine in der Kammgarn Hard: 6., 13., 14. und 21. Jänner, jeweils 15 Uhr.

Informationen und Karten:

Aktuell

Heiratsunwilliger Prinz.

In „Himmelblau muss heiraten“ geht es um einen Prinzen, der – erraten! – heiraten muss, aber nicht will und sich deswegen Aufgaben ausdenkt, um die große Schar an Bewerberinnen und Bewerbern und anderen Personen wieder loszuwerden. Mit der Hartnäckigkeit einzelner hat er aber nicht gerechnet.
Drei der Mitglieder sind seit der Gründung des Puppentheaters vor über 20 Jahren dabei, erzählt Biatel-Lerbscher. Zwei Spielerinnen sind in den letzten Jahren dazugekommen. Das Team besteht insgesamt aus rund acht Personen.

Gespielt wird in der Kammgarn in Hard.    <span class="copyright">Adrian Biatel</span>
Gespielt wird in der Kammgarn in Hard. Adrian Biatel

Schulen und Kindergärten

Neben den öffentlichen Aufführungen gibt es immer Vorstellungen für Schulen und Kindergärten – und die finden ganz bewusst auch in der Kammgarn statt. „Wir versuchen damit, Kinder in Kulturräumlichkeiten zu bringen, die da sonst nicht hinkommen würden“, erklärt Biatel-Lerbscher, die in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung des Kindertheaters als Bildungselement betont. Gerade auch in Hinblick darauf, dass in Österreich Bildung in ganz starkem Ausmaß vererbt wird.