Kultur

Human-Vision-Filmfestival: Nachhaltigkeit auf mehreren Ebenen

21.02.2024 • 23:00 Uhr
Auch heuer sind die Kunststudierenden dabei. <span class="copyright">Niklas Koch</span>
Auch heuer sind die Kunststudierenden dabei. Niklas Koch

Um Menschenrechte geht es beim heuer zweiwöchigen Human-Vision-Filmfestival am Spielboden.

Im März 2017 ging im Spielboden in Dornbirn das erste Human-Vision-Filmfestival über die Bühne. Fünf Tage lang wurde das Thema Menschenrechte unter verschiedenen Aspekten beleuchtet. Um Menschenrechte geht es nach wie vor, wobei jede Ausgabe unter einem zusätzlichen Motto steht. Heuer lautet dieses „Visions of Tomorrow: A Sustainable Future“ (Visionen von morgen: Eine nachhaltige Zukunft, Anm.). Der Schwerpunkt der heurigen achten Ausgabe liegt dementsprechend auf Nachhaltigkeit, wie Johny Ritter erklärt. Er ist der Leiter des Festivals, das von ihm gemeinsam mit Spielboden-Geschäftsführerin Heike Kaufmann und Niklas Koch kuratiert wird.

Nachhaltigkeit will Ritter allerdings nicht nur in Hinblick auf Umwelt verstanden wissen. „Es geht auch um soziale und ökonomische Aspekte“, erklärt er. Denn „wir möchten den Fokus auf vielfältige Aspekte von Nachhaltigkeit legen“. Es gehe darum, Perspektiven und Lösungen zu erkunden, um den aktuellen Herausforderungen mit Mut und Kreativität zu begegnen, sagt der Festivalleiter.

Johny Ritter ist der Leiter des Human-Vision-Festivals. <span class="copyright">Niklas Koch</span>
Johny Ritter ist der Leiter des Human-Vision-Festivals. Niklas Koch

Im Mittelpunkt des Programms stehen natürlich Filme. Insgesamt zehn Spiel- oder Dokumentarfilme sind es auch heuer wieder, die gezeigt werden. Allerdings beschränkt sich das Programm nicht darauf. Mit „Die Insel in mir“ ist zum ersten Mal ein Theaterstück zu sehen. Die Produktion des Harder Anarttheater mit einem Text von Daniela Egger, in dem es um Demenz geht, könne als Beitrag zu nachhaltiger Pflege gesehen werden, so Ritter.

Mit "Die Insel in mir" ist heuer auch ein Theaterstück im Programm.  <span class="copyright">Roland Breuss</span>
Mit "Die Insel in mir" ist heuer auch ein Theaterstück im Programm. Roland Breuss

Ein weiterer Programmpunkt ist etwa ein Pub Quiz, in dem die Fragen auf das Filmprogramm und das Motto abgestimmt sind. Ein Poetry Slam wird gemeinsam mit der Einrichtung Kaplan Bonetti Dornbirn organisiert und hat das Thema Obdachlosigkeit zum Inhalt.

Kunstinstallation

Zum dritten Mal sind Studierende der Kunstschule Liechtenstein dabei, die am Montag auch den Auftakt gestalten. Sie erarbeiten bis Freitag zu den Themen des Festivals eine künstlerische Installation im Foyer im oberen Stock. Die Studierenden sind dabei täglich von 10 bis 17 Uhr anwesend. Interessierte können ihnen zuschauen und/oder mit ihnen sprechen.

Szene aus dem Eröffnungsfilm „System Change“. <span class="copyright">Polyfilm Verleih</span>
Szene aus dem Eröffnungsfilm „System Change“. Polyfilm Verleih

Die eigentliche Eröffnung des Festivals erfolgt am Samstag, den 2. März. Dazu gibt es einen Vision Bazar, informiert Ritter. 18 lokale Initiativen und NGOs stellen dabei ihre Projekte vor. Neben den Infoständen gibt es auch Mitmachstationen, ein kulinarisches Angebot und ein Programm für Kinder, mit dem das Bewusstsein für Nachhaltigkeit gestärkt werden soll.

Als Eröffnungsfilm ist die Doku „System Change“ zu sehen. Der Film thematisiere eindrucksvoll die Notwendigkeit für einen Wandel in unserer Gesellschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit, erklärt Ritter. Anschließend gibt es – so wie bei allen Filmen – ein Gespräch. Bei diesen Diskussionen sind neben am Film Beteiligten diverse Fachleute der verschiedenen Initiativen dabei.

Colors of Tobi, Human Vision
Colors of Tobi, Human Vision

In weiteren Filmen geht es unter anderem um die Flüchtlingskrise, Transgender oder eine Beziehung zwischen einem Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung und einem Menschen ohne eine solche. Auch der Krieg in der Ukraine, Antisemitismus und das Potenzial von menschlichen Fäkalien als Dünger und Energieträger werden thematisiert.

Finale mit Brunch, Film, Party

Der Abschlusstag kann am Vormittag mit einem veganen Brunch begonnen werden, bevor dann der letzte Film – der allerletzte ist ein Kinderfilm – gezeigt wird. Der Ausklang des Festivals findet am Abend mit einer „This is Africa Party“ in der Kantine statt. Ritter hofft auf viele interessierte Besucherinnen und Besucher – im Vorjahr waren es rund 1700 an sieben Tagen.

Human-Vision-Filmfestival: 26. Februar bis 9. März, Spielboden Dornbirn. www.spielboden.at