Cari Cari: „Alles ist voller Zeichen“

Das aus dem Burgenland stammende Band-Duo Cari Cari begeisterte am Samstag bei der Poolbar das zahlreich erschienene Publikum mit Indie-Crossover-Rock.
Sänger und Gitarrist Alexander Köck schrie dem Publikum zu: „Die Wolken verziehen sich, das ist doch ein Zeichen, Poolbar!“ Er wirkte gelöst und es taugte ihm sichtlich. Nicht nur, weil er vor wenigen Tagen Geburtstag hatte und sich auf einen Kurzurlaub im Bregenzerwald freute, sondern weil er mit der Poolbar eine eigene Geschichte verbindet.

Alles ist voll Zeichen
Als Cari Cari 2021 in der Poolbar zu Gast war, begann für sie ein neuer Abschnitt ihrer Bandgeschichte. Befreit von den schweren Coronajahren starteten sie neu durch. Das langsame Lied „Welcome to Kookoo Island“ ist inspiriert vom letzten Poolbar-Konzert und drückt diese (Sommer-)Stimmung sehr gut aus. Hoffnung und Zuversicht.
Mittlerweile haben sie eine beachtliche Karriere hingelegt. Mit ihrem Vintage-Sound mit Surfer-Style-Elementen steuerten sie unter anderem Songs zur Hollywood-Serie „Shameless“ bei und ihre Lieder sind weniger auf FM4 als viel mehr in Amerika und Europa bekannt. Nach eigenen Aussagen haben sie den internationalen Markt von Anfang an gesucht. Und gefunden.
Stephanie Widmer glänzte an diesem Abend mit ihrer Stimme und mit ihrem kraftvollen Schlagzeugspiel genauso wie als Bassistin. Ihr Outfit ist bereits legendär, Cowboy-Stiefel, rosa Gewand und ein weißer Countryhut. Von Country war ihre Musik jedoch sehr weit entfernt, hie und da blinzelten aber wie zum Scherz kleine Elemente durch. Tanzbarer Midtempo-Indie-Rock und Balladen wechselten sich ab, bis Cari Cari mit ihrem Hit „Jelly Jelly“ das Publikum vollkommen mitrissen und ihren rockigen Sound bis zum Schluss des Konzerts durchzogen.

Ungehörter Crossover-Sound
Hinter der vordergründigen Coolness des Duos steckt unglaublich viel Spielfreude, Witz und ein Sich-Nicht-So-Ernst-Nehmen. Stephanie Widmer hüpfte vergnügt über die Bühne, Alexander Köck mimte den Gitarren-Hero. Bemerkenswert waren vor allem die Songs, in denen Widmer zum Didgeridoo griff und damit einen bisher ungehörten Crossover-Sound erschuf.
Im Vorprogramm spielte die Band Oh Alien mit der charismatischen Sängerin Anselma Schneider. Mit ihrem Debütalbum „What We Grow“ ist ihnen schon ein guter Wurf gelungen, dessen Lieder sie gekonnt ausspielten. Synthie-Pop mit nachdenklichen Texten, dazu die bestechend wandelbare Stimme der Sängerin, ergaben einen sehr tanzbaren Sound, der beim Publikum merkbar gut ankam.
Von Daniel Furxer