Hier kann man der Kunst beim werden zusehen

26 Kunstschaffende laden am Samstag von 14 bis 20 Uhr in ihre Ateliers. Sie bieten Dialog Einblick in ihren Schaffensprozess.
Man kann uns beim Arbeiten über die Schulter schauen und in den Arbeitsablauf hineinschnuppern. Wir gießen Gips und modellieren. Kinder, aber auch Erwachsene können hier etwas malen“, antwortet Roland Adlassnigg auf die Frage, was Besucherinnen am Dornbirner Ateliertag „Offenraum 2024“ erwartet, wenn sie die Halle 5 in der CampusVäre aufsuchen. Der Bildhauer hilft anderen Künstler, ihre Ideen umzusetzen. So fertigte er die „Fat Cars“ für Erwin Wurm. Adlassnigg ist einer von 26 Kunstschaffenden, deren 18 Ateliers am Samstag von 14 bis 20 Uhr der Öffentlichkeit offenstehen.
Die Halle 5 ist der zentrale Hotspot des Tages. Zehn Kunstschaffende gewähren Einblick in ihre geteilte Wirkstätte. Der Bildhauer schätzt die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen geben zu können: „Bevor die Werke in einen schönen Raum kommen, entstehen sie in einer chaotischen, unaufgeräumten Werkstatt.“ Er empfindet das Arbeiten am gemeinsamen Ort als fruchtbar: „Wenn man feststeckt, trifft man sich bei der Kaffeemaschine und bekommt eine Rückmeldung. Wir teilen auch das Material, etwa wenn jemand Farbe übrig hat“, schwärmt Adlassnigg.

Unweit vom Campus, im nahen Hatlerdorf, befindet sich das Atelier von Bianca Tschaikner. Intimer, aber genau so offen, wird sie Einblick in ihren Schaffensprozess geben. Tschaikner arbeitet mit Druckgrafik und Keramik. Kleinod und Geschirr, Anhänger und Plakate: All ihre Stücke sind mit einer Geschichte verbunden, die sie freudig vermittelt. „Es interessiert mich aber auch zu hören, was andere in meinen Werken sehen“, berichtet die Künstlerin. In ihren Augen ist ein Atelierbesuch ein guter Anfang, um den eigenen Sinn für Ästhetik zu schulen.
Der Kunst-Parcours erstreckt sich vom Schoren bis nach Kehlegg. Er zeigt Ateliers, in denen unter anderem Designs, Skulpturen, Fotografien, Malereien und Installationen entstehen. Das Programm ist nicht nur für Kunst-, sondern auch für Handwerksinteressierte wertvoll.