Über den Goldrausch der Kleinwalsertaler

Heute präsentiert das Karl-Max-Kessler-Archiv die Arbeit „There’s Gold in Them Thar Hills“ des New Yorker Fotokünstlers David Brooks. Ein Sinnbild für das Tal.
Mathias Kessler ist Künstler und, wie schon sein Großvater Karl Max, Fotograf. Dieser hinterließ ein umfangreiches Archiv, das den Wandel des Kleinwalsertals von 1907 bis 1960 dokumentiert. Kessler selbst lebte von 1997 bis 2021 in New York, wo er Kunst studierte und als Künstler tätig war. Zurück in der alten Heimat stellte er fest, dass es im Tal fast kein kulturelles Angebot gibt. So gründete er mit Gleichgesinnten einen Verein, der die Bilder restaurierte und online stellte. Auf diesem Schatz fußt „There’s Gold in Them Thar Hills“ von David Brooks. Die Fotografen sind Freunde aus New Yorker Tagen und blieben stets in Kontakt.

Ambivalenz des Tourismus
Daher verbrachte Brooks diesen Sommer zwei Wochen als residierender Künstler im Naturhotel Chesa Valisa in Hirschegg. Von seinem Freund in das Tal und dessen Geschichte eingeführt, sah der Amerikaner die 1000 Bilder und Postkarten des Archivs durch. Sie zeigen, wie aus armen Bergbauern wohlhabende Hoteliers wurden. Aus diesem Fundus wählte Brooks sein Motiv, das er auf Goldfolie druckte, um die Ambivalenz des Tourismus zu verdeutlichen.
„David sah, wie das Tal irrsinnig reich wurde. Wenn wir noch reicher werden wollen, stehen wir vor der Gefahr, unser Gold, unsere Landschaft, zu zerstören. Es ist wie mit dem Klimawandel, an den man nicht glaubt, bis es zu spät ist“, schildert Kessler.
Das Herzstück der Arbeit ist ein vier Mal sechs Meter großes Plakat, das an einer Werbetafel bei der Abfahrt zur Kanzelwand in Riezlern steht. Ergänzend dazu hängen an kommerziellen Orten im Tal verteilt 32 Teile einer Nachbildung des Plakates. Sie tragen einen QR-Code, der zum Hauptwerk führt.
Präsentation: Gemeindeplatz Riezlern, Heute, 11 Uhr. Walserhaus in Hirschegg, Heute, 19.30 Uhr.