Kultur

Irischer Speed-Folk bis zum Abwinken

01.04.2025 • 13:24 Uhr
Fidlers Green
Fidlers Green versetzten das Publikum im rauschähnliche Zustände.Furxer

Die deutsche Band „Fiddler’s Green“ präsentierte im Dornbirner Conrad Sohm Irish Speed-Folkrock vom Feinsten.

Eine gute Party beginnt nicht erst mit der Hauptband. An diesem Abend bewiesen die drei Frauen und zwei Männer der ungarischen Vorgruppe „Jolly Jackers“, wie euphorische Stimmung geht. Die Band hat sich auf irischen Folkrock spezialisiert, und die Sängerin spielte ihre Querflöte gekonnt zu den rockigen Parts dazu. Ganz auf Augenhöhe mit dem Publikum lieferten sie eine mitreißende Show, die gerne auch noch länger hätte andauern können.

Fidlers Green
Fuxer

Circle Pit im Powerhouse

Fiddler’s Green betrat pünktlich um 21:00 Uhr die Bühne und die sechs Mannen knallten sofort alles raus, was sie hatten: Deftigen Speed-Folkrock gepaart mit Punk und Ska Elementen, dass einem nur so das Herz aufging. Das Conrad Sohm verwandelte sich in ein richtiges Powerhouse, bei dem auch Pit Circles nicht fehlen durften. Sänger Ralf „Albi“ Albers hielt den Laden zusammen und glänzte mit augenzwinkernden Songansagen, während Geiger Tobias Heindl mit seinem gefühlvollen Spiel für den typischen irischen Einschlag sorgte. Mit ihrem Sound gelang es ihnen, sich und das Publikum in rauschähnliche Zustände zu versetzen. Man gelangte durch die vielen Wiederholungen in tranceähnliche Sphären, die man vorher nicht für möglich gehalten hätte. Dass sie aber auch leise und zart können, zeigten sie mit zwei, drei Balladen, bei denen sie merklich das Tempo aus dem Auftritt nahmen und dem Publikum eine kurze Verschnaufpause gönnten. Detail am Rande: Dass das Bier im Becher von unten mit dem Handy beleuchtet, einen stimmungsvollen irischen Touch erzeugt, war dem Schreiber dieser Zeilen bisher unbekannt.

Fidlers Green
Fuxer

Hypnotisierender Abend

Showeinlagen wie eine Drehorgel samt Nebeleffekt auf der Bühne oder ein Ausflug ins Publikum des Gitarristen Patrick „Pat“ Prziwara und des Geigers, peppten den Abend zusätzlich auf. Das letzte Lied vor den Zugaben hieß ganz richtungsweisend „Folk’s Not Dead“, ein Statement, das sie selbst aufs Beste unter Beweis stellten. „Die legendären Dubliners wurden mit einer schnellen Interpretation des irischen Volksliedes „The Wild Rover“ geehrt, das durch sie zu internationalem Ruhm gelangte. Ein würdiger Abschluss eines hypnotisierenden Abends.

Daniel Furxer